Die 3. Liga als Armenhaus des Fußballs

Köln. "Mit dem neuen TV-Vertrag wird der Abstand zwischen der 2. und der 3. Liga noch größer werden

Köln. "Mit dem neuen TV-Vertrag wird der Abstand zwischen der 2. und der 3. Liga noch größer werden. Wir müssen mit dem DFB diskutieren, was man tun kann, um die Klippe nicht zu groß werden zu lassen", sagte DFL-Boss Christian Seifert bei der Bekanntgabe von milliardenschweren Umsatzrekorden für "seine" beiden Top-Ligen: "Der Abstieg darf nicht bedeuten, dass man dann mit einem Bein in der Insolvenz steht." Schon mittendrin in der Zahlungsunfähigkeit ist Alemannia Aachen. Liga-Primus Osnabrück konnte die Insolvenz vor Monatsfrist bis auf Weiteres nur durch Millionen-Darlehen der Stadt abwenden, auch Hansa Rostock ist von Schulden geplagt.Die Ursachen für die Misere sind vielfältig - aber in aller Regel auch mehr oder weniger hausgemacht. Besonders großmannssüchtige Stadionprojekte und völlig aus dem Ruder gelaufene Folgekosten in Verbindung mit Management-Fehlern und überhöhten Spieler-Gehältern haben Vereine wie Aachen und Osnabrück, aber auch die Ex-Bundesligisten Rostock und Arminia Bielefeld aus der Bahn geworfen. Hinzu kommen im Vergleich zur 2. Liga sinkende Einnahmen aus der TV-Vermarktung: Während die 36 Klubs in den beiden DFL-Ligen bald noch viel mehr als die derzeit 600 Millionen Euro unter sich verteilen dürfen, müssen in Liga drei 20 Vereine mit 14 Millionen Euro auskommen. Die Auswirkungen der geringeren Zuschauerzahlen sind daher eher zu vernachlässigen. So verzeichnete die 3. Liga als einzige Spielklasse mehrerer Profiligen (Fußball, Handball, Eishockey, Basketball) einen Rückgang der Gesamterlöse, und zwar um alarmierende 11,5 Prozent. Der Umsatz aller Klubs betrug mit wenig mehr als 100 Millionen nicht einmal ein Drittel des Vergleichswertes für die 2. Liga. sid

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