Fußball-Oberliga FSV Jägersburg rutscht auf Platz 16 ab

Wiesbach · Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach hat am Samstag im Saarduell den FSV Jägersburg durch ein frühes Tor von Djibril Diallo mit 1:0 bezwungen. Während der FC damit weiteren Boden im Kampf um den Ligaverbleibt gut machte, rutschte der FSV auf Rang 16 ab.

Eine kuriose Szene gab es in der Oberliga-Begegnung zwischen dem FC Hertha Wiesbach und dem FSV Jägersburg: In der Nachspielzeit gab es beim Stand von 1:0 nach einem Foul von Djibril Diallo an Gäste-Torwart Oliver Habelitz Freistoß für Jägersburg. Der wurde im eigenen Strafraum kurz ausgeführt. Über zwei Stationen landete der Ball bei Steven Labisch. Dieser spielte das Leder quer. Aber dort stand nur Wiesbachs Patrick Ackermann. Der nahm die Kugel mit, stand frei vor Habelitz und schoss zum 2:0 ein.

Die Entscheidung schien gefallen. Aber nur für Sekunden. Dann deutete Schiedsrichter Fuat Yalcinkaya nach Rücksprache mit dem Linienrichter an, dass das Tor nicht gegeben wird. Warum, wusste niemand. Ein Foul konnte es nicht gewesen sein und auch Abseits kam nicht infrage. Entsprechend groß waren die Wiesbacher Proteste – und der Frust bei den Hertha-Akteuren. Yalcinkaya klärte nach dem Spiel auf: „Bei einem Freistoß im Strafraum muss der Ball aus diesem herausgespielt werden – und das war nicht der Fall.“ Das Studium der Videobilder von der Partie bestätigt die Sichtweise des Schiedsrichters.

Wenige Sekunden danach pfiff Yalcinkaya ab. Und da kein Treffer mehr fiel, jubelten die Gastgeber. „Nach der Serie von fünf Niederlagen vor einigen Wochen war das jetzt der dritte Sieg. Das fühlt sich gut an“, jubelte Wiesbachs Stürmer Djibril Diallo. Trotz des Erfolges bleibt sein Team Zwölfter, aber Wiesbach vergrößerte den Vorsprung auf einen möglichen Abstiegsplatz auf sieben Zähler. „Ein schönes Polster“, fand Hertha-Trainer Michael Petry. „Wir müssen aber weiter Gas geben“, warnt Diallo. Denn der Blick auf die Tabelle täuscht etwas. Wiesbach hat eine Partie mehr absolviert als alle Konkurrenten.

Diallo gelang beim knappen Derbysieg gegen Jägersburg schon nach sieben Minuten das goldene Tor. Nach einem Ballgewinn von Jan Umlauf gegen Arman Ardestani kam die Kugel zu Maurice Urnau. Der spielte in die Spitze, wo Diallo der FSV-Abwehr enteilte und lässig zum 1:0 einschob. Für den 20-Jährigen war es der zehnte Saisontreffer. Damit führt er jetzt die vereinsinterne Torjägerliste vor Ruddy M’Passi (neun) an.

Damit, dass dieser Treffer zählte, war FSV-Trainer Thorsten Lahm nicht ganz einverstanden. „In der Entstehung gab es ein klares Foul an Ardestani. Umlauf trifft zwar den Ball aber ging mit offener Sohle zu Werke“, monierte der 49-Jährige. Umlauf ging beim Ballgewinn in der Tat mit einer Grätsche rustikal zu Werke, der defensive Mittelfeldakteur spielte aber auch den Ball.

Nach dem Gegentor mussten die – ebenso wie die Gastgeber – arg vom Verletzungspech gebeutelten Gäste auch noch weitere personelle Rückschläge hinnehmen. Bereits vor der Pause wurden Florian Steinhauer und Florian Hasemann mit Muskelverletzungen ausgewechselt. In der zweiten Hälfte folgte Sergey Littau, der mit einer Hüftprellung schon angeschlagen in die Partie gegangen war.

Für dieses Trio wurden Steven Labisch – und überraschenderweise Julian Fricker und Frederic Ehrmann gebracht. Ehrmann war erst am Donnerstag vom seinem Auslandsaufenthalt (wir berichteten) zurückgekehrt. Fricker stand trotz noch nicht vollständig ausgeheilter Fußverletzung im Kader.

Nach dem 1:0 war Wiesbach bis zur Pause die bessere Mannschaft. Im zweiten Abschnitt übernahm aber Jägersburg die Kontrolle. Die größte Ausgleichschance vergab Shkodran Rexhaj der in der 52. Minute freistehend vorbeiköpfte. „Der muss einfach nur aufs Tor kommen, dann ist er drin“, stöhnte Lahm.

„Meiner Meinung nach hätten wir einen Punkt verdient gehabt, weil wir gegen alle Um- und Widerstände gekämpft haben“, ergänzte der Coach. Seine Mannschaft fiel durch die Niederlage auf Rang 16 zurück. Dies wäre am Saisonende in jedem Fall ein Abstiegsplatz.Jägersburg empfängt nun am Samstag um 15.30 Uhr Röchling Völklingen zum nächsten Saar-Duell. Wiesbach ist zeitgleich beim FC Karbach zu Gast.

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