Deutsche Fußball-Liga DFL sieht sich nicht in der Verantwortung

München · Deutsche Fußball-Liga will Polizeikosten bei Risikospielen nicht tragen. Gerichtsentscheidung am 26. März.

Kurz vor der entscheidenden Verhandlung um die Übernahme der Polizeikosten bei sogenannten Risikospielen hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) noch einmal ihre Argumente gegen die Zahlung von Gebühren vorgebracht. „Das ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Andere Sportarten könnten betroffen sein. Oder Volksfeste“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball der Süddeutschen Zeitung.“ Der Rechtsstreit zwischen der DFL und der Hansestadt Bremen geht am 26. März beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in die nächste Runde. Das Urteil könnte weitreichende Folgen haben. Weitere Bundesländer könnten sich an dem Richterspruch orientieren. In erster Instanz war die DFL im Mai 2017 mit ihrer Klage gegen einen Gebührenbescheid der Stadt (425 718 Euro) für die zusätzlichen Polizeikosten beim Spiel Werder Bremen gegen den Hamburger SV (19. April 2015) erfolgreich gewesen. Vor dem Oberverwaltungsgericht im Februar 2018 bekam Bremen recht.

„Was das Land Bremen macht, ist meines Erachtens eine Privatisierung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Wir halten das Bremer Gesetz für verfassungswidrig“, äußerte Rauball: „Es geht aber natürlich auch um Geld. Wenn Bremen sich durchsetzen sollte und andere Bundesländer dem folgen sollten – was ich nicht glaube, aber auch nicht ausschließen kann – dann reden wir von einem erheblichen zweistelligen Millionenbetrag jährlich.“ Rauball verwies zudem auf das Standard-Argument der DFL, deren 36 Profiklubs „zuletzt rund 1,3 Milliarden Euro Steuern und Abgaben im Jahr bezahlt haben“. Der 72-Jährige sieht die DFL ohnehin nicht in der Verantwortung im aktuellen Fall. „Werder ist der Veranstalter, gegen den sich das Bremer Gesetz eigentlich richtet“, sagte Rauball. „Deshalb gibt es den Präsidiumsbeschluss der DFL, bei entsprechendem Gerichtsbeschluss das Geld von Werder Bremen zurückzufordern.“

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