DFB-Pokal-Halbfinale Reaktionen zum Spiel des FCS gegen Leverkusen
Lukas Kwasniok (Trainer 1. FC Saarbrücken): „Wir haben verloren. Das ist für den Gemütszustand erstmal schlecht. Es ist mit dem Anstoß losgegangen. Wir wollten eklig sein. Aber wir haben angefangen zu zweifeln. Das hat sich bis zum Halbzeitpfiff durchgezogen. Wir waren da, aber nicht griffig. Das war auch Thema in der Halbzeit. Wir wollten alle Waffen ziehen und haben mit Wattebällchen geworfen. Es hätte alles zusammenkommen müssen. Insgesamt haben wir uns achtbar aus der Affäre gezogen und nicht abschlachten lassen. Aber unter dem Strich überwiegt die Enttäuschung. Deshalb wird es jetzt erst einmal ein, zwei Frust-Bier geben. Es war eine fantastische Reise. Aber es war nur noch ein Step bis zu einem Wunder. Wenn man da keine Enttäuschung zeigen würde, wären alle Parolen davor Luftschlösser und Worthülsen gewesen. Irgendwann werden wir alle stolz auf das Erreichte sein. Aber das wird wohl erst kommen, wenn wir unsere Frauen und Kinder im Arm haben.“
Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): „Man spielt ein Finale, um es zu gewinnen. Das wird der nächste Auftrag. Mit dem Spiel bin ich zufrieden, weil wir es seriös angegangen sind. Vielleicht hätten wir das ein oder andere Tor mehr schießen können. Ich hatte keine Zweifel, aber Respekt. Wir haben von Anfang an die Sache gut gemacht. Wenn man zwei Tore in 30 Minuten schießt, ist das Spiel gelaufen. Im Fußball-Leben bekommt man nicht viele Chancen, Endspiele zu spielen. Wenn man so nah dran ist, muss man das seriös angehen. Das haben wir gemacht.“
Rudi Völler (Sportchef Bayer Leverkusen): „Ich bin ein bisschen Optimist und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir im Finale vielleicht ein paar Zuschauer dabei haben werden. Vielleicht will man ja in diesem riesigen Stadion ein kleines Zeichen setzen. Aber das entscheidet die Politik. Wir sind das Spiel genauso angegangen, wie du so ein Halbfinale gegen einen Überraschungs-Halbfinalisten angehen musst. Ich hatte schon nach einer Viertelstunde das Gefühl, dass wenig anbrennt. Der Trainer hat es gut hingekriegt, die Spannung hochzuhalten. Jetzt freuen wir uns alle auf Berlin, das haben wir uns redlich verdient. Wir spielen eine richtig gute Saison. Aber wenn wir heute hier ausgeschieden wären, wäre die ganze Saison, ich will nicht sagen in Frage gestellt worden, aber das wäre schon hart geworden. Wir müssen es jetzt abhaken und uns auf Schalke konzentrieren.“
Fernando Carro (Geschäftsführer Bayer Leverkusen): „Das ist ein Super-Erfolg und eine Chance auf einen Titel. Deshalb bin ich sehr zufrieden.“
Daniel Batz (Torhüter 1. FC Saarbrücken): „Wir sind unfassbar enttäuscht. Wir haben alles gegeben. Unser Matchplan sah anders aus. Wir hatten zu großen Respekt. Wir wissen, dass wir Großes geleistet haben. Das kommt dann die nächsten Tage. Wir haben das 5-5-0 so gespielt, wie wir es nicht spielen wollten. Wir wissen gar nicht, wann die Drittliga-Saison losgeht. Wir feiern ein bisschen, dann geht es in den wohlverdienten Urlaub.“
Sven Bender (Bayer Leverkusen): „Es ist eine andere Atmosphäre. Das sind die Schwierigkeiten, die so ein Spiel mitbringt. Wir haben uns darauf eingestellt und fokussiert. Wir haben das gut gelöst. Es ist das erste Finale mit Leverkusen. Ich bin stolz darauf. Ich hoffe, dass der Weg noch nicht zu Ende ist.“
Kerem Demirbay (Bayer Leverkusen): „Es ging nur darum, ins Finale zu kommen. Jeder Sportler träumt davon, bei einem Wettkampf im Finale zu stehen. Es ist ein Spiel, da geht es um alles. Das ist Krieg - nicht falsch verstehen - da gibt es nur Vollgas. Ich habe richtig Bock darauf, die Mannschaft auch. Wir mussten dem Gegner genug Respekt erweisen. Aber ehrlich, das war ein Halbfinale, da ist es egal, ob Viertligist oder Erstligist. Da geht es nur um Kill. Wir haben es geschafft und sind stolz darauf.“
Lukas Hradecky (Torhüter Bayer Leverkusen): „Drittes Finale in fünf Jahren. Darüber bin ich glücklich. Ich hoffe, dass wir im Finale auf die Eintracht treffen. Ich hoffe, dass wir nach dem Finale ein anderes Trikot anziehen können. Die Jungs haben sich professionell vorbereitet. Sie haben den Gegner ernst genommen. Wir sind jetzt da, im Finale kann alles passieren, egal wie der Gegner heißt.“