Deutschland ist Europameister

Stuttgart. Die deutschen Tischtennis-Herren sind zum dritten Mal in Folge Mannschafts-Europameister geworden. Im Finale besiegten sie in der mit 6300 Zuschauern ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena die Auswahl Dänemarks mit 3:2. Den entscheidenden Punkt holte der Düsseldorfer Christian Süß mit einem 11:5, 11:8 und 11:5 gegen Finn Tugwell

Stuttgart. Die deutschen Tischtennis-Herren sind zum dritten Mal in Folge Mannschafts-Europameister geworden. Im Finale besiegten sie in der mit 6300 Zuschauern ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena die Auswahl Dänemarks mit 3:2. Den entscheidenden Punkt holte der Düsseldorfer Christian Süß mit einem 11:5, 11:8 und 11:5 gegen Finn Tugwell. Die Deutschen triumphierten als Mannschaft und mussten sich dieses Mal nicht auf ihren überragenden Spitzenspieler Timo Boll verlassen. Der gewann zwar sein erstes Einzel gegen Tugwell klar, unterlag aber überraschend dem Weltranglisten-12. Michael Maze, den er zuvor in 20 Vergleichen 20 Mal besiegt hatte. Allerdings konnte der Weltranglisten-Vierte wegen Rückenbeschwerden nur mit Schmerzmitteln an den Tisch und wirkte in den entscheidenden Situationen gegen Maze gehemmt.

Der dänische Spitzenspieler holte auch den zweiten Punkt für seine Mannschaft, als er zum Auftakt Christian Süß mit 3:0 besiegte. Für die zwischenzeitliche 2:1-Führung der Deutschen sorgte Dimitrij Ovtcharov, der an Position drei Martin Monrad beim 3:0 klar im Griff hatte. Allerdings hatte er wie im Halbfinale gegen Rumänien (3:0) eine Schrecksekunde zu überstehen: Der Schiedsrichter befand seinen Schläger erst für nicht regelkonform. Erst der Oberschiedsrichter ließ ihn nach nochmaliger Prüfung doch mit seinem Material an den Tisch. "Rücken hin, Beläge her - wir haben uns als Favorit nicht aus der Bahn werfen lassen. Keine Mannschaft konnte uns hier besiegen", freute sich Bundestrainer Richard Prause kurz nach dem verwandelten Matchball. Auch Dirk Schimmelpfennig, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes, lobte die Geschlossenheit der Mannschaft: "Wir haben drei, wenn nicht fünf gute Spieler. Timo muss nicht immer zwei Spiele gewinnen."

In den überschwänglichen Jubel passte letztlich nur Bolls Niederlage nicht, die das Rennen um den Einzeltitel offener denn je macht. "Nach heute muss man sagen, dass es mehrere Favoriten gibt", bekannte auch Schimmelpfennig.

Mit Platz fünf im Mannschaftswettbewerb haben die deutschen Frauen in Anbetracht des Ausfalls der deutschen Meisterin Elke Schall ein mehr als respektables Bild abgegeben. Im Spiel um Rang fünf besiegte die Mannschaft von Trainer Jörg Bitzigeio Weißrussland mit 3:1.

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