Deutschland hat einen neuen Sportstar

Kohler/Wisconsin. Deutschland hat einen neuen Superstar. Mit seinem Sieg bei der PGA-Championship hat Golf-Profi Martin Kaymer für eine Sensation gesorgt. Der 25-Jährige gewann in der Nacht zu Montag in Kohler im US-Bundesstaat Wisconsin das vierte und letzte Major-Turnier dieses Jahres

 Martin Kaymer ballt die Faust - wie einst Tennis-Idol Boris Becker. Der 25-Jährige ist der neue Superstar des deutschen Golfsports. Foto: dpa

Martin Kaymer ballt die Faust - wie einst Tennis-Idol Boris Becker. Der 25-Jährige ist der neue Superstar des deutschen Golfsports. Foto: dpa

Kohler/Wisconsin. Deutschland hat einen neuen Superstar. Mit seinem Sieg bei der PGA-Championship hat Golf-Profi Martin Kaymer für eine Sensation gesorgt. Der 25-Jährige gewann in der Nacht zu Montag in Kohler im US-Bundesstaat Wisconsin das vierte und letzte Major-Turnier dieses Jahres. Im nervenaufreibenden Stechen behielt der Profi aus Mettmann einen kühlen Kopf und setzte sich gegen den US-Amerikaner Bubba Watson durch. "Ich kann noch nicht realisieren, was passiert ist. Ich habe mein erstes Major gewonnen und bin erst seit vier Jahren auf der Tour. Ich habe Gänsehaut", sagte Kaymer. Spätestens mit diesem Erfolg, für den er über eine Million US- Dollar kassierte, läutete Martin Kaymer einen neue Ära im deutschen Golfsport ein. Altmeister Langer, der in seiner ruhmreichen Karriere auf zwei Major-Titel zurückschauen kann, war voll des Lobes. "Ich freue mich riesig über seinen Sieg. Er hat vier lange Tage die Kraft gehabt, alles zu bündeln, um sich auch noch im Stechen durchzusetzen", sagte Langer über Kaymers Coup. Er habe Stress-Resistenz bewiesen und sei selbst mit 25 Jahren schon reif im Kopf für den Sieg in so einem schweren Turnier, meinte der 52-Jährige, der in Boca Raton in Florida wohnt. Weltweit gehörten Kaymer gestern die Schlagzeilen. Ob "New York Times" oder die britische BBC, überall prangte Kaymer auf den Internetseiten mit einem zufriedenen Lächeln und dem riesigen Sieger-Pokal "Wanamaker Trophy".Für den Rheinländer, der 2006 ins Profilager gewechselt war und im Januar 2008 in Abu Dhabi seinen ersten von sechs Europa-Tour-Siegen feierte, schlugen ebenso wie für seinen Kontrahenten Watson nach der Schlussrunde 277 Schläge zu Buche. Die Entscheidung musste im Stechen über drei Löcher fallen. "In der regulären Runde habe ich viel Druck gespürt, speziell auf den letzten vier, fünf Löchern. Beim Stechen war ich sehr ruhig und zuversichtlich", schilderte Kaymer. "Ich habe nur gedacht, mach jetzt keine dummen Fehler". Gesagt, getan. Watson spielte am letzten Loch einen Doppel-Bogey, zwei Schläge mehr als Lochstandard. Und Kaymer: ein Bogey.Durch seinen Erfolg hat er einen Platz im Ryder Cup-Team sicher, das Anfang Oktober in Wales zum Prestige-Duell gegen Titelverteidiger USA antritt. Er ist nach Langer erst der zweite Deutsche, der ein Major-Turnier gewonnen hat. Langer hatte 1985 und 1993 das Masters in Augusta/Georgia für sich entschieden und stünde nach einer glänzenden Saison für eine Wildcard von Kapitän Colin Montgomerie bereit.Kaymers glanzvoller Auftritt kommt nicht nur für den deutschen Golfsport zur besten Zeit. Branchenprimus Tiger Woods konnte zuletzt nicht für positive Schlagzeilen sorgen und landete in Kohler abgeschlagen auf dem 28. Platz. Der Weltranglisten-Erste spielte eine 73er Schlussrunde und blieb mit 286 Schlägen zwei unter Par. Das aber war bei Kaymers grandiosem Auftritt tatsächlich nur eine Randnotiz. dpa "Ich kann noch nicht realisieren, was passiert ist."Golf-Profi Martin Kaymer

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