Deutsche Leichtathleten suchen in Turin den WM-Kick für Berlin

Frankfurt. Die krisengeplagten deutschen Leichtathleten sollen die Hallen-EM in Turin als "Beschleunigungsstation" für die Freiluft-WM im August in Berlin nutzen

Frankfurt. Die krisengeplagten deutschen Leichtathleten sollen die Hallen-EM in Turin als "Beschleunigungsstation" für die Freiluft-WM im August in Berlin nutzen. "Es ist wichtig, jetzt mal ein paar Medaillen zu gewinnen, damit wir euphorisch Richtung Berlin schauen können", sagte Hochsprung-Ass Ariane Friedrich (Foto: dpa) vor den kontinentalen Titelkämpfen von heute bis Sonntag. Der neue Bundestrainer Herbert Mainzer Czingon träumt sogar von Edelmetall "vielleicht in zweistelliger Zahl". Das wäre allerdings eine Ausbeute, die kaum jemand dem 38-köpfigen jungen DLV-Team zutraut.

Heißeste Titelanwärter im Oval Lingotto, wo 2006 die olympischen Eisschnelllauf-Wettbewerbe stattfanden, sind Stabhochspringer Danny Ecker und Hochspringerin Ariane Friedrich. "Wir haben eine ehrgeizige Mannschaft am Start. Natürlich hoffen wir immer, erfolgreicher abzuschneiden als bei der vorigen Hallen-EM", sagte Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Vor zwei Jahren in Birmingham hatte Ecker das einzige Gold geholt, zudem gab es einmal Silber und zweimal Bronze. Bei der WM unterm Dach 2008 in Valencia waren die Deutschen leer ausgegangen. In den Top Drei der europäischen Bestenliste stehen derzeit neben Ecker und Friedrich noch die Kugelstoßer Denise Hinrichs (Wattenscheid) und Ralf Bartels (Neubrandenburg) sowie Weitspringer Sebastian Bayer aus Bremen.

Ein "sichtbarer" Ruck" (Fachmagazin "Leichtathletik") ist bei den deutschen Hallen-Meisterschaften vor knapp zwei Wochen in Leipzig durch die olympische Kernsportart gegangen. Vor allem junge Athleten wie die Leverkusenerin Silke Spiegelburg, die den deutschen Stabhochsprung-Rekord auf 4,71 Meter schraubte, und Weitspringer Sebastian Bayer mit seinen 8,17 Metern machen Mut. "Wir haben wieder einige Siegertypen", frohlockte Rüdiger Harksen (Mannheim), der zusammen mit Czingon das neue Bundestrainer-Duo bildet.

Nach der Absage von Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Jelena Issinbajewa aus Russland darf Spiegelburg leise Medaillenhoffnungen hegen. In dieser Hallensaison noch ungeschlagen ist Hochspringerin Friedrich, die beim Meeting in Karlsruhe mit 2,05 Meter glänzte und dabei auch Weltmeisterin Blanka Vlasic bezwang. dpa

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