Frauenfußball „Ich hoffe, dass die Mädels den Weg weitergehen“

Erfurt · Horst Hrubesch verabschiedet sich mit einem 0:0-Unentschieden als Bundestrainer der deutschen Fußballfrauen.

 Zum Abschied ein letztes Winken: Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch bestritt gegen Spanien sein letztes Spiel an der Seitenlinie.

Zum Abschied ein letztes Winken: Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch bestritt gegen Spanien sein letztes Spiel an der Seitenlinie.

Foto: dpa/Robert Michael

Horst Hrubesch nahm nach dem letzten Spiel seiner langen und erfolgreichen Trainerkarriere jede seiner "Mädels" mit einem Lächeln in den Arm. Die Mission der Trainer-Ikone bei den deutschen Fußballerinnen endete nach dem Startrekord mit sieben Siegen aus sieben Spielen zwar mit einem Remis. Hrubesch konnte mit dem 0:0 gegen Spanien aber bestens leben. Auch Wehmut wollte bei dem 67 Jahre alten Kulttrainer im Erfurter Dauerregen nicht aufkommen.

"Es ist unheimlich schnell zusammengewachsen. Das macht einfach Spaß. Ich hoffe, dass die Mädels den Weg weitergehen", sagte Hrubesch zu seinem Abschied nach achtmonatiger Amtszeit: "Ich werde mit Freude verfolgen, was da jetzt rauskommt." Kapitänin Alexandra Popp ärgerte sich dagegen über das verpatzte Abschiedsgeschenk: "Wir haben uns das anders vorgestellt. Das macht den Abschied schon schlimmer. Wir haben ihm wirklich viel zu verdanken." Unter Hrubesch war das verunsicherte Team nach der Entlassung von Steffi Jones wieder aufgeblüht.

Vor nur 3169 Zuschauern stoppte der spielstärkste Gegner der Ära Hrubesch den deutschen Höhenflug. Nun übernimmt Martina Voss-Tecklenburg die Auswahl. Ihr Ziel: Die Olympiasiegerinnen bis zur WM im Sommer in Titelform bringen. Bei der Endrunde in Frankreich will auch Hrubesch vorbeischauen. Nächstes Jahr steht zusammen mit Ehefrau Angelika eine Traumreise ab Neuseeland an. "Nur auf der faulen Haut werde ich nicht liegen", sagte der Europameister von 1980, der vor Anpfiff schon ergriffen dreinschaute, als die deutsche Nationalhymne durchs Steigerwaldstadion tönte.

Drei Tage nach dem 5:2 gegen Italien fand die DFB-Elf, in der die Saarländerin Lena Lattwein in der 63. Minute zu ihrem zweiten Länderspieleinsatz kam, gegen die technisch und taktisch versierten Spanierinnen zunächst wenig Zugriff. Vom Tempo-Fußball Marke Hrubesch war lange nichts zu sehen, die erste klare Chance bot sich dem zweimaligen Weltmeister nach einer Ecke, doch Petermann brachte den Ball nicht aufs Tor (30.).

Merle Frohms, die die verletzte Almuth Schult im Tor ersetzte, musste zweimal in höchster Not gegen Amanda Sampedro (11./19.) klären. Schiedsrichterin Tess Olofsson (Schweden) verwehrte der Hrubesch-Elf nach klarem Foulspiel von Spaniens Torfrau Dolores Gallardo an Johanna Elsig im Strafraum den fälligen Elfmeter (39.).

In seiner Pausenansprache schien Hrubesch die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Schützlinge rissen Lücken in die spanische Abwehr. Per Popps Hacke und Weiterleitung von Maier landete der Ball bei Lina Magull, doch deren Schuss wurde geblockt (54.). In der Schlussminute traf Carolin Simon die Latte.

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