Deutsche Frauen dominieren

Ruhpolding. Die erhofften Siege beim Heim-Weltcup in Ruhpolding blieben aus. Doch mit vier Podestplätzen und einem Traumergebnis im Frauen-Massenstart nähern sich die deutschen Biathleten immer mehr ihrer Olympia-Form

Ruhpolding. Die erhofften Siege beim Heim-Weltcup in Ruhpolding blieben aus. Doch mit vier Podestplätzen und einem Traumergebnis im Frauen-Massenstart nähern sich die deutschen Biathleten immer mehr ihrer Olympia-Form. "Das war ein Resultat, wie man es sich nur wünschen kann", sagte Frauen-Bundestrainer Uwe Müssiggang, nachdem am Samstag gleich fünf seiner Athletinnen unter die Top Zehn gelaufen waren.

Auch bei den zuletzt kriselnden Männern geht es aufwärts. Der dreifache Olympiasieger Michael Greis hat vier Wochen vor Beginn der Winterspiele in Vancouver seine Sicherheit zurückgewonnen, Arnd Peiffer schaffte als Vierter im Massenstart sein bestes Abschneiden in diesem Winter.

"Ich bin sehr optimistisch. Die Jungs haben sich aus einer sehr defensiven Position wieder nach vorne gebracht", sagte Männer-Chefcoach Frank Ullrich. In der Staffel konnte das deutsche Quartett gestern aber nicht ganz mit der Weltspitze mithalten. In der Besetzung Christoph Stephan, Daniel Böhm, Alexander Wolf und Greis belegte das DSV-Team nach einer tollen Aufholjagd von Greis mit 2:21,1 Minuten Rückstand auf Sieger Russland aber immerhin noch Platz vier.

An die Ergebnisse der Frauen reichen Ullrichs Schützlinge nach wie vor nicht heran. Nachdem sich Magdalena Neuner im Sprint bereits als Dritte eindrucksvoll zurückgemeldet hatte, setzten die deutschen Skijägerinnen im Massenstart noch einen drauf. Simone Hauswald als Zweite und Neuner als Dritte stürmten aufs Podest, das Martina Beck auf Rang vier und Kati Wilhelm auf Platz fünf nur knapp verpassten.

"Das war ein perfektes Rennen", sagte Hauswald. "Mich hat vor allem die Geschlossenheit gefreut, mit der wir hier aufgetreten sind", sagte Müssiggang. Ein Extra-Lob hatte er für Neuner parat, die der Staffel am Freitagabend mit zwei Strafrunden den Sieg gekostet hatte, am Tag darauf aber wieder auf dem Stockerl stand. "Sie hat heute keine Angst gezeigt, das war klasse. Viele hätten sich nach so einem Staffelrennen Gedanken gemacht und wären verkrampft."

In die Phalanx der Deutschen, von denen Andrea Henkel noch Rang acht belegte, konnten erneut nur die Schwedinnen einbrechen. Nachdem Anna Carin Olofsson-Zidek am Mittwoch den Sprint gewonnen hatte und die Staffel am Freitag für den ersten schwedischen Teamerfolg überhaupt gesorgt hatte, entschied die Gesamtweltcup-Führende Helena Jonsson am Samstag den Massenstart für sich.

Bei den Männern triumphierte der Norweger Emil Hegle Svendsen zweimal, während Peiffer seine Rolle als Nummer zwei im deutschen Team untermauerte. Hinter den Erwartungen zurück blieb nach seinem dritten Rang im Sprint Michael Greis als 20., doch der 33-Jährige blickt den Winterspielen zuversichtlich entgegen. "Die Form stimmt. Die Sicherheit beim Schießen ist wieder da", sagte Greis.

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