Deutsche fahren auf „Königsetappe“ hinterher

Toblach · Die deutschen Langläufer haben an diesem Freitag auf der fünften Etappe der Tour de Ski enttäuscht. Hannes Dotzler wurde Zwölfter. In der Damen-Konkurrenz war Katrin Zeller als 17. beste deutsche Starterin.

Die "Königsetappe" der Tour de Ski hat im Gesamtklassement einiges geradegerückt. Die deutschen Langläufer wurden an diesem Freitag im italienischen Toblach wieder einmal auf den Boden der Realität zurückgeholt. Auf der fünften Etappe konnte nur Hannes Dotzler aus Sonthofen seine am Neujahrstag gezeigte Leistung wiederholen. Er wurde Zwölfter im Verfolgungsrennen über 36 Kilometer und ist auch Gesamt-Zwölfter. Den Tagessieg holte Weltcup-Spitzenreiter Martin Johnsrud Sundby aus Norwegen, dessen Vorsprung in der Tour-de-Ski-Gesamtwertung auf seinen Mannschaftskollegen Petter Northug vor den beiden Schlussetappen an diesem Samstag (10.45 Uhr/Eurosport) und Sonntag (14.45 Uhr/Eurosport) in Val di Fiemme auf mehr als eine Minute anwuchs.

"Wenn keine steilen Berge drin sind, schaffe ich auch ein langes Freistilrennen", erklärte Dotzler mit einem verschmitzten Lächeln. Er hatte noch nach seinem zweiten Platz in Lenzerheide am Neujahrstag gestöhnt: "Nun wieder Freistil, ich kann es bald nicht mehr hören." Doch es lief in Toblach besser als geplant. "Taktieren geht nicht. Am Anfang wird Vollgas gegeben, da musst du sehen, dass du die richtige Gruppe erwischst und mitgehen kannst", beschrieb er die Renn-Einteilung. Von einem Angriffsrennen mit Blick auf die Gesamtwertung konnte aber keine Rede sein. "Da sind wir zur Zeit nicht in der Verfassung. In meiner Gruppe haben die Franzosen den Ton angegeben", berichtete der Sonthofener, um dann schon den Blick nach vorn auf diesen Samstag zu werfen. "Ich bin nicht der Schnellste in der Regeneration, insofern muss man sehen, wie es bis morgen aussieht. Der 10-Kilometer-Klassiklauf am Samstag ist aber eher mein Ding", sagte Dotzler. Sein Mannschaftskollege Tim Tscharnke wird dann nicht mehr dabei sein. "Ich schiebe eine Trainingsphase ein, muss etwas an den Grundlagen arbeiten", sagte der Biberauer, der 21. wurde.

Bei den Damen verpasste Katrin Zeller aus Oberstdorf als 17. über 15 Kilometer erneut die Normerfüllung für die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Mit dem Ausgang des Rennens an diesem Freitag hatte die Gesamt-17. nichts zu tun. Spitzenreiterin Astrid Jacobsen konnte den Angriff ihrer norwegischen Mannschaftskollegin Therese Johaug parieren und geht nun mit 43 Sekunden Vorsprung in das Finale der Tour de Ski.

"Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl für das Rennen, doch in den Abfahrten lief mein Ski nicht. Als dann die nach mir gestartete Gruppe herankam, hatte ich keine Chance mehr, dranzubleiben", sagte Zeller. So wie der Oberstdorferin erging es auch Steffi Böhler aus Ibach und Claudia Nystad aus Oberwiesenthal. Sie kamen als 23. und 33. ins Ziel. "Es war offensichtlich, dass wir in den Abfahrten ein Problem hatten. Die Lücken dann wieder zuzulaufen, hat alle drei enorme Kräfte gekostet, was besonders in der letzten Runde auffiel", sagte Bundestrainer Frank Ullrich und ergänzte: "Es wäre definitiv mehr möglich gewesen."

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