Deutsche Biathleten erleben Debakel

Nove Mesto. Nach dem Debakel zog sich Miriam Gössner die Kapuze tief ins Gesicht, vergoss bittere Tränen und verließ die Vysocina Arena in Nove Mesto völlig frustiert. "Ich kann mir wirklich nicht erklären, was los war. Es tut mir total leid für die ganze Mannschaft", sagte Gössner

 Die deutschen Biathleten, hier Simon Schempp und Miriam Gössner, zeigten zum WM-Auftakt eine katastrophale Leistung. Foto: Schutt/dpa

Die deutschen Biathleten, hier Simon Schempp und Miriam Gössner, zeigten zum WM-Auftakt eine katastrophale Leistung. Foto: Schutt/dpa

Nove Mesto. Nach dem Debakel zog sich Miriam Gössner die Kapuze tief ins Gesicht, vergoss bittere Tränen und verließ die Vysocina Arena in Nove Mesto völlig frustiert. "Ich kann mir wirklich nicht erklären, was los war. Es tut mir total leid für die ganze Mannschaft", sagte Gössner. Mit ihren Patzern am Schießstand und dem bitteren Gang in die Strafrunde hatte die 22-jährige deutsche Hoffnungsträgerin die Mixed-Staffel zum WM-Auftakt in Tschechien früh um alle Medaillenchancen gebracht. Am Ende stand für das deutsche Team Platz 13 - das schlechteste Ergebnis der WM-Geschichte.

Mit 2:40,7 Minuten Rückstand blieb das enttäuschend schwache Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) nach zehn Nachladern meilenweit hinter den eigenen Erwartungen zurück und im Mixed-Wettbewerb zum ersten Mal seit fünf Jahren ohne WM-Medaille - für die erfolgsverwöhnten Skijäger ein Desaster. "Ich weiß nicht, warum ich die Fehler geschossen habe, das war einfach nicht notwendig. Ich habe mich eigentlich total gut gefühlt", sagte die völlig enttäuschte Gössner.

"Es war nicht das typische Rennen für Miri", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. "Sie war auf der Strecke nicht so gut wie sonst und hat Zeit verloren, das hat sie wohl beeinflusst, weil es so ungewohnt war." Doch auch Gössners Teamkollegen schwächelten. Gemeinsam mit Andrea Henkel (Großbreitenbach/2 Nachlader), Simon Schempp (Uhingen/1) und Andreas Birnbacher (Schleching/3) verpatzte Gössner (Garmisch/1 Strafrunde) das Rennen und sorgte damit für das schwächste deutsche Ergebnis seit Einführung des gemischten Doppels.

Die starken Norweger sicherten sich derweil zum dritten Mal in Folge souverän den WM-Titel, vor Frankreich und Gastgeber Tschechien, der vor den 27 000 begeisterten Fans überraschend Bronze holte. Die Biathlon-WM wird morgen mit den beiden Sprintrennen fortgesetzt. Am Sonntag steht bei den Frauen und Männern die Verfolgung auf dem Programm. sid

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