Des Schwiegervaters Stolz
Saarbrücken · Sie ist die beste deutsche Stürmerin, und sie ist die Schwiegertochter von Ex-FCS-Trainer Milan Sasic. Am Sonntag spielt Celia Sasic mit dem 1. FFC Frankfurt im Ludwigspark-Stadion gegen den 1. FC Saarbrücken.
Als Celia im August 2013 ihren Marco heiratete, "haben einige Journalisten angerufen und sich bedankt", erzählt die deutsche Fußball-Nationalspielerin, die zuvor melodisch, aber zungenbrecherisch Okoyino da Mbabi hieß und seither Sasic auf dem Trikot stehen hat: "Aber auch mit der Aussprache des neuen Namens tun sich einige schwer."
Im Saarland weniger, denn da kennt man ihren Schwiegervater Milan, Ex-Trainer der Herren des 1. FC Saarbrücken - aber sicher nicht so gut wie Celia Sasic. "Privat ist er ganz locker, witzig, völlig entspannt", sagt die gebürtige Bonnerin über den nach außen manchmal knorrig wirkenden Kroaten und schiebt scherzhaft eine Drohung hinterher: "Milan soll sich anstrengen. Ich werde am Sonntag genau nachschauen, was er so macht."
Am Sonntag kommt die 26-Jährige mit dem deutschen Rekordmeister 1. FFC Frankfurt zum Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Saarbrücken in den Ludwigspark (16.30 Uhr) - und mit dabei sind alle Stars. Allen voran Topstürmerin Sasic, Nationalmannschafts-Kollegin Simone Laudehr und natürlich die Saarbrückerin Dzsenifer Marozsan. Milan Sasic hat als Abteilungsleiter Sportmarketing bei FCS-Hauptsponsor Victor's einen Teil der Organisation dieser Frauenfußball-Veranstaltung übernommen.
"Ich freue mich wirklich auf dieses Spiel", sagt Celia Sasic, die am Wochenende aus dem Trainingslager in Bad Hersfeld zurückgekehrt ist, "es war intensiv und anstrengend. Die Testspiele jetzt sind wichtig, wir müssen einiges ausprobieren und einstudieren". Doch der FCS sei sicher kein einfacher Aufbaugegner. "Ich kenne Saarbrücken - und das nicht erst, seit ich mit Dzsenifer Marozsan in einer Mannschaft spiele", sagt Celia Sasic: "Der FCS hat schon zahlreiche Spielerinnen herausgebracht, die heute auf Top-Niveau spielen."
Nicht nur nationales, sondern internationales Spitzenniveau ist der Anspruch des DFB-Pokalsiegers aus Frankfurt. Nachdem der FFC die Meisterschaft auf der Ziellinie doch noch verloren hat, ist die Teilnahme an der Champions League Herausforderung und Trostpflaster in einem. "Ich freue mich auf diesen Wettbewerb. Es wird schwer, aber wir wollen so lange wie möglich dabei bleiben. Zumal das Finale diesmal ja in Berlin stattfindet", sagt Stürmerin Sasic. In der Meisterschaft will der FFC den Schritt machen, den er im Vorjahr verpasst hat, und auch das DFB-Pokalfinale ist immer ein unvergessliches Erlebnis.
Finale ist auch das Stichwort für die Nationalmannschafts-Karriere, am 13. September trifft Deutschland in der WM-Qualifikation auf Russland. "Wenn man die Weltmeisterschaft der Männer gesehen hat, bekommt man richtig Lust", sagt Celia Sasic, "dafür arbeiten wir hart. Es ist das große Ziel".
2007 zog sich Celia noch im Trikot des SC Bad Neuenahr einen Schienbeinbruch zu, fiel fast zwei Jahre aus. "Da sieht man, wie schnell auch alles vorbei sein kann", sagt die Europameisterin von 2009 und 2013 rückblickend: "Bei aller Begeisterung muss man immer sehen: Es ist nur Fußball. Man muss immer im Auge behalten, was man nach der Karriere macht." Celia Sasic studiert Kulturwissenschaft. "Ich bin sehr stolz auf sie", sagt Schwiegervater Milan Sasic. Wann der zu "Großväterchen Milan" wird, lässt Celia Sasic offen. "Ich werde das sicher nicht über die Zeitung ankündigen", sagt die Tochter eines Kameruners und einer Französin: "Es gibt keine konkreten Pläne. Aber auch dafür wird die Zeit kommen."
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Auf einen BlickDer 1. FC Saarbrücken stellt vor dem Testspiel gegen den deutschen Rekordmeister 1. FFC Frankfurt seine neue Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd und hier insbesondere seine Neuzugänge Carina Enoch, Vanessa Skradde, Zemira Talundzic, Chiara Klein und Nadine Winckler vor. Die Partie im Ludwigspark-Stadion beginnt um 16.30 Uhr. Im Anschluss wird es eine organisierte Autogrammstunde mit den Spielerinnen des 1. FFC Frankfurt um Celia Sasic und der Ex-Saarbrückerin Dzsenifer Marozsan geben. cor