Der „wunderbare“ Bulldozer

Elversberg · Neuzugang Jeff Gyasi hat sich beim Fußball-Drittligisten SV Elversberg sofort einen Stammplatz erkämpft, gehört Woche für Woche zu den Besten. An diesem Samstag steht der 25-Jährige nun besonders im Blickpunkt.

 Jeff Gyasi, Neuzugang der SV Elversberg, wird im Zweikampf zum Bulldozer. Foto: Lehmann

Jeff Gyasi, Neuzugang der SV Elversberg, wird im Zweikampf zum Bulldozer. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Sind Sie schon mal sprichwörtlich gegen den 7-Uhr-Zug gerannt oder gegen eine Abrissbirne gesprungen? So manch ein Spieler der 3. Fußball-Liga könnte diese Frage mittlerweile mit "Ja" beantworten. Vor allem, wenn es sich um Gegenspieler von Jeff Gyasi handelt. Der 25-Jährige wechselte in der Winterpause vom Liga-Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden zur SV Elversberg und zählt seither zu den Stammspielern. 1,89 Meter groß und 90 Kilo schwer - auf die Gegenspieler wartet Woche für Woche im defensiven Mittelfeld der SVE eine Maschine, die so gut wie keine Zweikämpfe verliert und noch weniger Kopfbälle.

"Wenn Jeff in die Zweikämpfe geht, dann scheppert es eben", sagt SVE-Trainer Dietmar Hirsch, für den der 25-Jährige auch beim jüngsten 2:0-Sieg gegen Rot Weiß Erfurt zu den herausragenden Akteuren zählte. Doch Gyasi, ein Typ Bulldozer, rudert zurück. "Also ich gehe schon in jeden Zweikampf und will den Ball haben. Aber ich habe nichts gegen meine Gegenspieler oder will denen etwas Böses. Bei mir sieht das eben immer ein bisschen anders aus, weil ich groß und kräftig gebaut bin", erläutert der in Ghana geborene Defensivspieler.

In vielen Teilen von Afrika bedeutet "Gyasi" der Wunderbare oder der Wundervolle. Ob das Aufeinandertreffen für seine Gegenspieler am Samstag (14 Uhr) beim SV Wehen Wiesbaden auch so wunderbar wird, ist fraglich. Denn Gyasi möchte sich gegen seinen Ex- Club besonders ins Zeug legen.

Wegen einer Hüftverletzung musste der 25-Jährige in der vergangenen Saison sieben Monate pausieren und bekam in dieser Spielzeit in Wiesbaden keine Chance mehr. "Natürlich möchte ich am Samstag zeigen, was ich kann und ein Ausrufezeichen setzen. Die sollen schon wissen, wem sie keine Chance mehr gegeben haben", sagt Gyasi.

Bei der SV Elversberg fühlt sich der Neue pudelwohl. "Es macht richtig Spaß, hier zu spielen und zu sehen, was im Verein passiert. Wir haben einen jungen und hungrigen Trainer. Das Gleiche gilt auch für die Spieler. Und wenn man sich die Umbauarbeiten am Stadion ansieht und was sonst noch so passiert, dann ist wohl der ganze Verein hungrig", sagt Gyasi, dessen Vertrag bis zum Saisonende läuft. "Ich würde gerne weiter in Elversberg spielen. Und ich bin auch optimistisch, dass wir den Klassenverbleib schaffen." Woher rührt der Optimismus? "Weil jeder Einzelne einfach alles dafür tut. Das ist der wichtigste Grund von allen", sagt Gyasi.

Auch für den Defensivspieler ist die immer wieder diskutierte Herangehensweise des Trainers Neuland. Hirsch stellt seine Spieler peinlichst genau auf die kommenden Aufgaben ein und wechselt dabei gerne mal die Hälfte der Mannschaft aus. "Das habe ich in dieser Form noch nicht erlebt, aber es passt einfach. Und warum soll ein neuer Trainer nicht neue Wege gehen? Grundsätzlich bleibt der Kern ja immer bestehen. Alles andere, was der Trainer vorhat, brauchen wir nur auf dem Platz umzusetzen. Dann sind wir in der Pflicht", sagt der "Wunderbare", der ja ein Stück weit entspannt sein kann. Schließlich er ist ja gesetzt.

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