Der WM-Held kann es noch

München · Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat im zweiten Testspiel des Jahres eine deutliche Reaktion auf die 2:3-Niederlage gegen England gezeigt. Gegen schwache Italiener siegte die DFB-Auswahl mit 4:1 (2:0).

 Mario Götze hat bei Bayern München derzeit einen schweren Stand. Bei seinem 50. Einsatz für die Nationalmannschaft tankte er mit seinem Treffer ordentlich Selbstbewusstsein. Foto: Hoppe/dpa

Mario Götze hat bei Bayern München derzeit einen schweren Stand. Bei seinem 50. Einsatz für die Nationalmannschaft tankte er mit seinem Treffer ordentlich Selbstbewusstsein. Foto: Hoppe/dpa

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Der Weltmeister kann aufatmen: Angeführt vom endlich wieder jubelnden WM-Helden Mario Götze und einem überragenden Ersatzkapitän Thomas Müller hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft einen historischen 4:1 (2:0)-Sieg gegen Angstgegner Italien gefeiert.

72 Tage vor dem Turnierstart in Frankreich zeigte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw ein ganz anderes Gesicht als drei Tage zuvor beim frustrierenden 2:3 gegen England in Berlin und feierte am Ende in München nicht nur ihren ersten Erfolg im EM-Jahr, sondern auch einen überzeugenden Sieg im 33. Duell mit den Italienern. Im letzten Länderspiel vor der Bekanntgabe seines vorläufigen Aufgebots am 17. Mai konnte sich Bundestrainer Joachim Löw über Treffer von Toni Kroos (24.), Götze (45.), den Premierentreffer des Saarländer Jonas Hector (59.) und Mesut Özil (75./Foulelfmeter) freuen. Italiens Ehrentreffer erzielte Stephan El Shaarawy (82.). Für die DFB-Auswahl war der Erfolg der erste Sieg gegen Italien seit dem 21. Juni 1995 (2:0).

Als Konsequenz aus der Pleite gegen England hatte Löw seine Startelf auf fünf Positionen verändert. Im Tor hatte sich Löw für Marc-André ter Stegen entschieden, der für den erkrankten Manuel Neuer spielte. Als Kapitän durfte in "seinem" Stadion erstmals Bayern-Star Thomas Müller das DFB-Team auf den Platz führen, er dankte es mit einer starken Leistung.

Taktisch begann das DFB-Team im 3-4-3-System und hatte auch die erste gute Chance durch einen schnell gefahrenen Konter. Mesut Özil , der bei seiner Premiere auf der Doppelsechs überzeugen konnte, ließ sich aber nach einem schönen Pass von Sebastian Rudy im letzten Moment abdrängen (8.). Allgemein wirkte der Weltmeister vor 62.653 Zuschauern viel leidenschaftlicher und entschlossener als drei Tage zuvor gegen England. Das Bemühen, die Niederlage vergessen zu lassen, war deutlich zu spüren.

Nicht unverdient war daher die Führung nach etwas mehr als der Hälfte der ersten Halbzeit. Eine Hereingabe von Müller nach öffnendem Pass von Özil klärte Italiens Abwehrspieler Francesco Acerbi unglücklich in die Mitte und Kroos ließ mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern Torwart-Ikone Gianluigi Buffon keine Chance.

Von den Italienern war offensiv fast gar nichts zu sehen. Erstmals in gute Schussposition kamen sie erst nach einer halben Stunde durch Lorenzo Insigne, der aus 20 Metern aber weit vorbei schoss. Ter Stegen sorgte dann selbst für Gefahr, als er in der 37. Minute einen Rückpass von Antonio Rüdiger fast verstolperte. Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang dann Bayern-Profi Götze, der in der Allianz Arena zuletzt nur noch auf der Bank saß, in seinem 50. Länderspiel per Kopf sein 17. Treffer für die DFB-Auswahl. Erneut zeichnete sich Müller als Vorbereiter aus. Götze, der bis zu seiner Auswechslung in der 63. Minute reichlich Selbstvertrauen tanken konnte, hatte zuvor letztmals am 4. Oktober getroffen.

Im Gegensatz zum Auftritt gegen die Engländer hielt die deutsche Mannschaft die Konzentration auch in der zweiten Hälfte hoch und nahm durch ihre couragierte Leistung auch das Publikum mit. Hector mit seinem ersten Länderspieltreffer zog den Azzurri dann endgültig den Zahn. Julian Draxler hatte den Kölner gut in Szene gesetzt. Özil traf dann vom Punkt, nachdem zuvor Sebastian Rudy gefoult worden war.

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