Der "Wadenbeißer" des FCS ist zurück
Saarbrücken. Vicky Hinsberger hatte sich neue Fußballschuhe bestellt. Beim ersten Spiel nach dem Wiederaufstieg des 1. FC Saarbrücken in die Bundesliga wollte die 24-Jährige sie tragen. Aber es kam anders: Die Schuhe wurden nicht rechtzeitig geliefert. "Sie kamen montags. Wir hatten am Sonntag gespielt - und ich mich verletzt", erinnert sich die Verteidigerin
Saarbrücken. Vicky Hinsberger hatte sich neue Fußballschuhe bestellt. Beim ersten Spiel nach dem Wiederaufstieg des 1. FC Saarbrücken in die Bundesliga wollte die 24-Jährige sie tragen. Aber es kam anders: Die Schuhe wurden nicht rechtzeitig geliefert. "Sie kamen montags. Wir hatten am Sonntag gespielt - und ich mich verletzt", erinnert sich die Verteidigerin. Die Verletzung entpuppte sich als Muskeleinriss am Übergang zwischen Knie und Oberschenkel. Zwei Monate Pause - und die nagelneuen Schuhe blieben erst mal im Schrank.
"Als ich sie endlich zu einem Spiel anziehen durfte, habe ich mich gefreut wie ein Kind", sagt Hinsberger. Ende November hatte sie wieder die ersten Kurzeinsätze, wenige Wochen später ging die Bundesliga in die Winterpause, die durch das kalte Wetter und den Schnee nun schon 13 Wochen dauert. Drei Spiele - gegen Frankfurt, Bad Neuenahr und Wolfsburg - sind ausgefallen.
Die Warterei ist hart für jemanden, der sich selbst auf dem Platz als "impulsiv und lautstark" beschreibt und in der Mannschaft den Spitznamen "Wadenbeißer" hat. Aber auch ihre Mitspielerinnen scharren inzwischen mit den Hufen, wollen endlich loslegen. "Einige von uns hätten letzte Woche auch auf einer zwei Meter dicken Eisdecke gespielt", sagt Hinsberger lachend. "Die Trainer versuchen, die Spannung aufrecht zu halten, analysieren Trainingsleistungen so, als ob wir ein Punktspiel gehabt hätten."
Die verlängerte Winterpause hat aber auch Vorteile. "Wir hatten viel mehr Zeit, Taktik zu trainieren. Das kommt im Liga-Alltag oft zu kurz", sagt die Verteidigerin. Außerdem konnten die Neuzugänge Sif Atladóttir und Noémie Beney intensiver integriert werden. Für die kommenden Aufgaben im Abstiegskampf sieht sie ihre Mannschaft also gerüstet, zumal die direkten Konkurrenten schon gespielt haben und Saarbrücken trotzdem noch drei Punkte vor einem Abstiegsplatz liegt. "Wir können uns jetzt ein Polster verschaffen", sagt Hinsberger. Mit Tennis Borussia Berlin ist einer dieser Konkurrenten am Sonntag um 11 Uhr im Stadion am Kieselhumes zu Gast. Gegen den Tabellen-Elften soll auch für den FCS die Rückrunde endlich losgehen. Nicht dabei sein können die am Kreuzband operierte Sarah Karnbach und die rotgesperrte Selina Dambier. Aber Vicky Hinsberger. Und die neuen Schuhe.
Die 20-jährige Christina Ehl erhält am Montag im Training Besuch von der ehemaligen Nationaltorhüterin Silke Rottenberg. Die Welt- und Europameisterin fördert im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes Torwart-Talente.