Erweiterung an der Sportschule Der Verband will vier Freiplätze an Sportschule bauen

Saarbrücken · Rohdiamanten müssen geschliffen werden. Dann glänzen sie. Dafür braucht es die nötigen Voraussetzungen. Das Tennis-Leistungszentrum an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule hat schon einige Tennis-Talente geformt. Und es sollen noch mehr werden.

„Wir würden das Leistungszentrum gerne erweitern“, sagt Jürgen Lässig, Geschäftsführer des Saarländischen Tennisbundes (STB). Mit vier Hallenplätzen sei man schon gut ausgestattet. Die Freiplätze jedoch fehlten. Nur zwei gebe es auf dem Uni-Gelände. An der Außenstelle in Herrensohr weitere. „Das ist aber nicht optimal“, sagt Lässig. Sie bräuchten die Plätze direkt neben der Halle. „Dafür benötigen wir von der Stadt Saarbrücken das angrenzende Waldgelände“, erklärt er. An dieses heranzukommen, ist aber nicht einfach. Vor Ort trafen sich laut Stadt-Pressesprecher Thomas Blug bereits Anfang Juli der Präsident des Landessportverbandes (LSVS), Klaus Meiser, und Baudezernent Heiko Lukas. Sie sollen über die Pläne des STB gesprochen haben.

Die sehen so aus: Auf einer Fläche von 3500 Quadratmetern will der Verband vier neue Frei­plätze entstehen lassen. Die Landeshauptstadt unterstütze die Pläne, den Standort der Landessportschule zu stärken. Das Anliegen müsse jetzt untersucht und bewertet werden, erklärt der Sprecher. Doch die Stadt will auch die Waldflächen schützen. Die Voraussetzungen für Baugenehmigung und Grundstücksverkauf müssen geklärt werden. Und sie sind umfangreich: Der ökologische Wert und der Artenschutz müssen geprüft werden. Ein Bebauungsplan muss vorliegen und genehmigt werden. Die Landesforstbehörde muss den Nachweis über einen Wald-Ersatz bestätigen. Und schließlich muss der Stadtrat zustimmen. So erklärt die Stadt das Prozedere.

Tennis-Trainer Thomas Hertl ist bisher enttäuscht: „Wenn die Stadt ein Fußballstadion bauen kann, kann sie auch mal die vier Plätze bauen.“ Der STB hofft, dass die nächsten Gespräche fruchten. Die Stadt verdiene ja auch daran. Denn die Finanzierung will der Tennisverband zusammen mit dem Landessportverband stemmen. Damit in der Schmiede weitere Rohdiamanten glänzen können.

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