Der Unverzichtbare

Breslau. Ohne ihn wären die Tschechen nicht bei der EM

Breslau. Ohne ihn wären die Tschechen nicht bei der EM. Mit seinem ersten Länderspieltor überhaupt schoss der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler Petr Jiracek seine Mannschaft zum 1:0 im Relegations-Rückspiel in Montenegro und verhinderte damit das Ende einer tollen Serie: Seit der Finalniederlage bei der EM 1996 in England gegen Deutschland (1:2) haben sich die Tschechen für alle Endrunden qualifiziert. "Dieser Treffer war für mich eine tolle Sache", sagte Jiracek, ergänzt aber bescheiden: "Vor allem aber für uns als Mannschaft."Viele im Land des Europameisters von 1976 haben schon nicht mehr an die EM-Teilnahme geglaubt, nachdem die Mannschaft von Michal Bilek in der Qualifikation hinter Welt- und Europameister Spanien nur den zweiten Gruppenplatz belegt hatte. "Aber wir sind verdient hier bei der Endrunde", meint Jiracek, den Trainer Felix Magath in der Winterpause von Viktoria Pilsen für vier Millionen Euro Ablöse loseiste und mit einem Vertrag bis 2016 ausstattete. Während sich Jiracek beim VfL Wolfsburg im defensiven Mittelfeld in Rekordzeit einen Stammplatz eroberte, war er in der Nationalelf ein Spätstarter. Erst im September 2011 feierte er beim 2:2 gegen Schottland sein Debüt.

Vor vier Jahren kickte der in Tuchorice geborene Fußballer noch in der 2. und 3. tschechischen Liga, wurde nach seinem Wechsel nach Pilsen wegen schlechter Leistungen von den Fans sogar ausgepfiffen. Doch im vergangenen Jahr, als alle Champions-League-Spiele bestritt, reifte er in Pilsen zum Leistungsträger. Als er im Dezember 2011 im Heimspiel gegen den AC Mailand (2:2) am Sprunggelenk verletzt und vom Platz getragen wurde, stockte den Fans der Atem. Mucksmäuschenstill war es im Pilsener Stadion.

Mittlerweile wird Jiracek in der Heimat sogar schon mit dem legendären Pavel Nedved verglichen. Der technisch gute, lauf- und kampfstarke VfL-Profi paart seinen Offensivdrang mit gekonnter Defensivarbeit. Für Bilek jedenfalls ist er schon nach acht Länderspielen kaum aus der Mannschaft wegzudenken. dpa

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