Der TVS bleibt auf dem Boden

Saarlouis. Wie holt man eine Mannschaft auf den Boden der Tatsachen zurück, die gerade ihren ersten Titel überhaupt gewonnen hat? Vor dieser Frage stand in dieser Woche Ren& Spandauw, Trainer der Saarlouiser Basketballerinnen, die am Sonntag den deutschen Pokal gewonnen haben. Die Antwort auf diese Frage konnte er sich aber schnell selbst geben: Gar nicht

 Ob Julie Page (Mitte) am Sonntag für die Royals gegen Marburg auflaufen kann, ist noch fraglich. Foto: Becker & Bredel

Ob Julie Page (Mitte) am Sonntag für die Royals gegen Marburg auflaufen kann, ist noch fraglich. Foto: Becker & Bredel

Saarlouis. Wie holt man eine Mannschaft auf den Boden der Tatsachen zurück, die gerade ihren ersten Titel überhaupt gewonnen hat? Vor dieser Frage stand in dieser Woche Ren&; Spandauw, Trainer der Saarlouiser Basketballerinnen, die am Sonntag den deutschen Pokal gewonnen haben.

Die Antwort auf diese Frage konnte er sich aber schnell selbst geben: Gar nicht. "Ich musste überhaupt nichts in dieser Richtung unternehmen. Die Spielerinnen haben verständlicherweise viel gefeiert, aber sind dann wieder mit voller Konzentration im Training zur Sache gegangen", freut sich der Holländer. Von Überheblichkeit also keine Spur bei den Royals? "Nein. Für die Mannschaft ist das Pokalwochenende abgehakt", sagt Spandauw. "Das ist ein sehr positives Zeichen." Vor allem vor dem Hintergrund, dass in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft im Viertelfinale mit dem BC Marburg ein äußerst unangenehmer Gegner wartet.

Die beiden Ligaspiele konnten die Royals nur knapp gewinnen. "Ich denke, dass Marburg als Siebter der Hauptrunde unter seinen Möglichkeiten geblieben ist", analysiert Spandauw. "Die müssten eigentlich weiter oben stehen."

Nichtsdestotrotz geht Saarlouis als klarer Favorit in die Serie "best of three", in der die Mannschaft ins Halbfinale einzieht, die zuerst zwei Siege schafft. Spiel eins geht am Sonntag (15 Uhr, Stadtgartenhalle) über die Bühne, Spiel zwei am nächsten Freitag (20 Uhr) in Marburg. In einem entscheidenden dritten Spiel hätten die Royals dann am 13. April (15 Uhr) wieder Heimrecht.

Nur die Personalsituation macht Trainer Spandauw zur Zeit Sorgen. Isabelle Comteße (Mandelentzündung) und Mannschaftskapitän Desir&; Almind (Knieprobleme) werden nicht auflaufen können. Hinter dem Einsatz von Julie Page (Fußverletzung) steht noch ein Fragezeichen. Spandauw: "Wenn es ein fünftes Spiel um die Meisterschaft wäre, würde Desir&; wohl spielen. Aber nach den Strapazen am vergangenen Wochenende muss sie geschont werden. Im schlimmsten Fall muss es also ohne drei Leistungsträgerinnen gehen. Das wäre schwierig, aber nicht unlösbar." Der Trainer hofft auch auf große Unterstützung der Fans: "Die Resonanz auf das Pokalwochenende war durchweg positiv. Wenn nun wieder viele Zuschauer kämen, würde das der Mannschaft enorm helfen, gerade in dieser schwierigen Situation."

Die jungen Spielerinnen werden es also am Sonntag richten müssen. Aber die haben das volle Vertrauen des Trainers und konnten dieses Vertrauen bereits des Öfteren rechtfertigen. Zuletzt wurden die Verträge mit Romy Bär (20), Nadine Grieb (19) und Lina Schiffer (19) sogar vorzeitig verlängert. "Unser Erfolg ist der Beweis dafür, dass wir hier etwas richtig machen. Diesen Weg wollen wir weiter gehen. Diese Vertragsverlängerungen sollen ein klares Zeichen dafür sein." Am Sonntag müssen die "jungen Wilden" bei den Royals also zeigen, dass sie bereit sind - selbst in den Play-offs.

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