Der TuS Neunkirchen steht mit dem Rücken zur Wand

Neunkirchen. 53. Minute, Auszeit des TuS 1860 Neunkirchen. Die Handballerinnen des Drittligisten stecken die Köpfe zusammen, legen sich die Arme um die Schultern. Das Team liegt zu diesem Zeitpunkt gegen die HSG Gedern-Nidda mit 20:28 zurück, doch die Spielerinnen wollen Geschlossenheit demonstrieren. Keine einfache Aufgabe in diesen Tagen

 Bemüht, aber letztlich chancenlos: Hier kommt die Neunkircherin Nathalie Hochscheid zum Torabschluss (Zweite von rechts). Foto: Klos

Bemüht, aber letztlich chancenlos: Hier kommt die Neunkircherin Nathalie Hochscheid zum Torabschluss (Zweite von rechts). Foto: Klos

Neunkirchen. 53. Minute, Auszeit des TuS 1860 Neunkirchen. Die Handballerinnen des Drittligisten stecken die Köpfe zusammen, legen sich die Arme um die Schultern. Das Team liegt zu diesem Zeitpunkt gegen die HSG Gedern-Nidda mit 20:28 zurück, doch die Spielerinnen wollen Geschlossenheit demonstrieren.

Keine einfache Aufgabe in diesen Tagen. Denn nach dem unerwarteten Abgang der drei Leistungsträgerinnen Lea Schuhknecht, Gina von Gilgenheimb und Alexandra Depta (die SZ berichtete) herrscht Chaos und Unsicherheit in den Reihen des TuS. Die drei hatten unüberbrückbare Differenzen mit Trainer Mirko Pesic, fühlten sich schon seit Saisonbeginn nicht mehr wohl und sahen die Trennung vor knapp zehn Tagen als einzige Lösung.

Das seitdem erste Heimspiel am Samstagabend gegen Gedern-Nidda, das auf zwölften und damit vorletzten Tabellenplatz rangiert, einem Abstiegsplatz, brachte keine Ruhe. Im Gegenteil, das TuS-Team unterlag 22:31 und steckt nun ganz tief in den Abstiegskampf. Den Wegfall der drei Abgängerinnen und das Fehlen der erkrankten Miljana Cosic versuchte der TuS, mit Ex-Torhüterin Linda Beschel und zwei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft zu kompensieren. Dank vier Treffern in Folge von Nathalie Hochscheid und einer starken Leistung der seit einem Jahr spielfreien Torhüterin Beschel verteidigte der TuS vorerst eine Führung. Doch kurz vor der Pause häuften sich die Ballverluste. Der Gegner nutzte die Chancen und erspielte sich eine 14:11-Halbzeitführung. TuS-Spielerin Anja Severin führte die Gründe der Niederlage auf die chaotischen Zustände zurück: "Die Abgänge haben der Mannschaft sehr geschadet. Ich finde dieses Verhalten weiterhin unfair und fragwürdig. Die drei schaden sich mit dieser Aktion nur selber, und uns fehlten die Alternativen."

Im zweiten Durchgang zeigte sich der TuS bemüht, aber es reichte halt nicht. "Das Zusammenspiel zwischen uns und den Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft hat nicht funktioniert. Wenn wir uns nicht steigern, glaube ich nicht, dass wir den Klassenverbleib schaffen", erklärte die dreifache Torschützin Aleksandra Jelicic.

Zumindest ein wenig Hoffnung hat TuS-Trainer Mirko Pesic. "Es fehlte uns an Kraft und Selbstvertrauen. Aber so eine Leistung wird sich nicht wiederholen", sagte er: "Die nächsten Spiele werden nicht einfach, aber der TuS ist noch nicht am Boden. Wir müssen zusammenrücken." Am Boden ist er nicht, aber nach Pluspunkten liegen der Tabellenzehnte Konz und der Elfte Bascharage (Abstiegsplatz) gleichauf mit dem Neunten Neunkirchen. Die TuS-Frauen stehen mit dem Rücken zur Wand.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort