Der "Turn-Professor" im Saarland

Saarbrücken. Keine Frage: Er ist Deutschlands bekanntester Turner - und sogar einer der bekanntesten deutschen Sportler überhaupt. Deswegen ist Fabian Hambüchen ein begehrter Mann und viel unterwegs. Gestern verschlug es den "Turn-Professor", wie er eine Zeitlang wegen seiner Brille genannt wurde, ins Saarland

 Turner Fabian Hambüchen erzählte in der SZ-Sportredaktion über seinen Alltag als Spitzensportler. Foto: Becker&Bredel

Turner Fabian Hambüchen erzählte in der SZ-Sportredaktion über seinen Alltag als Spitzensportler. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Keine Frage: Er ist Deutschlands bekanntester Turner - und sogar einer der bekanntesten deutschen Sportler überhaupt. Deswegen ist Fabian Hambüchen ein begehrter Mann und viel unterwegs. Gestern verschlug es den "Turn-Professor", wie er eine Zeitlang wegen seiner Brille genannt wurde, ins Saarland. Der 22-Jährige ist der Pate der Breitensport-Aktion "Sterne des Sports" (siehe Infokasten) und hatte versprochen, den Bundessieger des Jahres 2009 persönlich zu besuchen

Im Februar war die Tanzsportabteilung des Polizeisportvereins (PSV) Saar mit dem Stern des Sports in Gold für ihre Aktion "Tanzen für Menschen mit Behinderungen" ausgezeichnet worden. Gestern löste Hambüchen sein Versprechen ein und schaute sich im Landesleistungszentrum der Tänzerinnen und Tänzer in Ommersheim um. "Das war schon faszinierend, da zuzuschauen", sagte Hambüchen beeindruckt. Selbstverständlich musste er auch mittanzen.

Nach Ommersheim machte Hambüchen noch einen kurzen Abstecher in die Sportredaktion der Saarbrücker Zeitung und plauderte ein bisschen aus dem Nähkästchen. An seine große Popularität musste sich Hambüchen auch erst gewöhnen. "Gerade nach Olympia in Athen 2004 schwebte ich richtig auf einer Wolke", erzählte der 22-Jährige. Und was hat ihn dann sozusagen geerdet? "Meine Eltern und die Noten in der Schule", meinte Hambüchen mit einem breiten Grinsen. "Turnen ist halt mein Job, meine Leidenschaft. Ich bilde mir da nichts drauf ein, bin ein ganz normaler Mensch. Das merken die Leute auch, wenn sie mit mir reden", sagte der Mann aus dem hessischen Wetzlar, den auch viele kennen, die sich nicht für Sport interessieren.

Sportlich hat Hambüchen bis auf Olympia-Gold und Silber alles gewonnen. Satt ist er aber noch lange nicht, da scheint der Erfolg eine Droge zu sein. "Ich habe das nach der Weltmeisterschaft erlebt. Der Titel hat mich noch heißer gemacht, ich wollte noch mehr." Das Ziel heißt also Olympische Spiele in London 2012. Bis dahin ist alles dem Turnen untergeordnet, auch die berufliche Orientierung, bei der er sich einen Einstieg in die Medienbranche gut vorstellen kann.

Auf Einen Blick

Vereine, die an der Aktion "Sterne des Sports" teilnehmen wollen, können sich bis zum 13. August bewerben. Informationen und Bewerbungsunterlagen gibt es im Internet unter www.sterne-des-sports.de oder bei den saarländischen Volksbanken.

Zwischen Oktober und November überreichen die jeweiligen Ortsbanken den Stern des Sports in Bronze, im Dezember erhält der saarlandweite Sieger den Stern in Silber. Voraussichtlich im Februar 2011 findet die Ehrung der Sterne des Sports in Gold in Berlin durch Bundespräsident Horst Köhler statt. cjo

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