Der Traum vom Halbfinale lebt

Breslau · Die deutschen Handballer haben bei der Europameisterschaft in Polen zum Abschluss der Gruppenphase Slowenien mit 25:21 (12:10) besiegt. Damit steht das DHB-Team in der Hauptrunde.

Den "Lieblingsgegner" geschlagen, das Zwischenziel erreicht: Die deutschen Handballer haben bei der EM in Polen ihren zweiten Sieg im dritten Spiel gefeiert und sind souverän in die Hauptrunde eingezogen. Zum Abschluss der Vorrunde bezwang der WM-Siebte am Mittwoch in Breslau Slowenien mit 25:21 (12:10). Damit startet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit zwei Punkten in die nächste Turnierphase und kann sich Hoffnungen auf das Halbfinale machen.

Außerdem bleibt die deutsche Mannschaft bei Welt- und Europameisterschaften ungeschlagen gegen die Slowenen, für die die EM beendet ist. Vor rund 6000 Zuschauern war Tobias Reichmann mit fünf Treffern bester deutscher Torschütze. Henrik Pekeler (55.) und der Slowene Vid Potenko (55.) sahen jeweils nach drei Zeitstrafen Rot.

"Das gibt Selbstvertrauen", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson nach dem Spiel im ZDF . Die Mannschaft habe konzentriert und fokussiert gespielt - besonders die Abwehr. Nun gehe er optimistisch in die Hauptrunde: "Das ist eine junge Truppe, die werden auch noch hungriger." Der Kieler Steffen Weinhold, der als bester Spieler der Partie geehrt wurde, lobte wie sein Trainer die Defensive. "Eine gute Abwehr ist der Grundstein", sagte der Mannschaftskapitän im ZDF . In der Hauptrunde trifft die deutsche Mannschaft auf die ersten drei Teams aus der Parallelgruppe D. Dies sind Dänemark, Ungarn und Russland.

Es war eines dieser vielen kleinen Zeichen, die den Teamgeist der deutschen Mannschaft auch nach außen zeigen: Abwehrriese Finn Lemke schaltete sich nach einem gewonnenen Ball mit in den Angriff ein, passte auf Kreisspieler Jannick Kohlbacher und bejubelte dessen Treffer zum 7:6 (17.) mit ausgestreckten Armen und Zeigefingern Richtung Auswechselbank.

Zuvor hatte die mit Abstand jüngste deutsche EM-Mannschaft der letzten Jahre große Schwächen beim Torwurf gezeigt. Die Start-Sieben mit dem gegen Schweden überragenden Andreas Wolff im Tor brachte es im Schnitt gerade einmal auf 24,7 Jahre. Ob nun Unerfahrenheit oder einfach nur Wurfpech: Nach dem 2:1 (4.) ging kein Ball mehr ins slowenische Tor. So geriet das deutsche Team mit 2:5 (10.) ins Hintertreffen und musste wie gegen Spanien und Schweden einem Rückstand hinterherlaufen. Lediglich Wolff war es zu verdanken, dass der Nachteil nicht größer wurde. Mit zahlreichen Paraden schuf er die Grundlage dafür, dass die DHB-Auswahl im Spiel blieb. Beim 8:6 (19.) führte der WM-Siebte erstmals mit zwei Toren.

Dass der Vorsprung zur Pause beim 12:10 nur zwei Tore betrug, lag auch daran, dass die deutsche Mannschaft ein Drittel der ersten Halbzeit in Unterzahl spielte. Ihre personelle Überlegenheit nutzten die Slowenen immer wieder zu Treffern. Dann setzte auch im zweiten Durchgang 2,10-Meter-Hüne Lemke das Signal: Er rannte zurück in die Abwehr und fing einen Konter ab. Im Gegenzug markierte Weinhold das 15:11 (38.). Danach ließ sich die deutsche Mannschaft nicht mehr vom Erfolgsweg abbringen und feierte einen sicheren Sieg.

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