Der Traum vom deutschen Titel

Spiesen/Dudweiler. Liridon Avdyli war vier Jahre alt, als er 1993 gemeinsam mit seinem ein Jahr älteren Bruder Petrit und seinen Eltern aus dem Kosovo ins saarländische Dudweiler kam. Über Freunde landeten sie in der Ringerabteilung des ASC Dudweiler, wo ihnen Trainer Georg Metzler die ersten Gehversuche auf der Matte beibrachte

 Ein erfolgreiches Trio: Petrit Avdyli, der Spiesen-Elversberger Jugendtrainer Edwin Commercon und Liridon Avdyli (von links). Foto: Kiefer

Ein erfolgreiches Trio: Petrit Avdyli, der Spiesen-Elversberger Jugendtrainer Edwin Commercon und Liridon Avdyli (von links). Foto: Kiefer

Spiesen/Dudweiler. Liridon Avdyli war vier Jahre alt, als er 1993 gemeinsam mit seinem ein Jahr älteren Bruder Petrit und seinen Eltern aus dem Kosovo ins saarländische Dudweiler kam. Über Freunde landeten sie in der Ringerabteilung des ASC Dudweiler, wo ihnen Trainer Georg Metzler die ersten Gehversuche auf der Matte beibrachte. Nach der Gründung der Kampfgemeinschaft KG Dudweiler/Spiesen-Elversberg erkannte Jugendtrainer Edwin Commercon auf Anhieb die ringerischen Fähigkeiten der beiden Schüler.

Während Petrit schon im Jahre 2005 in den Aktivenbereich aufrückte, durfte Liridon erst im Jahre 2007 bei den Männern mitkämpfen, da er zuvor noch nicht das vorgeschriebene Gewichtslimit von 50 Kilo erreicht hatte. Bereits im ersten Jahr stieg er zum punktbesten Ringer in seinem Team auf. Nach Auflösung der ASC-Ringersparte schlossen sich die Brüder dem RSV Spiesen-Elversberg an. In der letzten Runde hatten sie großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga. Petrit musste allerdings als Spezialist der klassischen Stilart im ungewohnten freien Stil kämpfen. Aber auch der Freistilspezialist Liridon stand in beiden Stilarten seinen Mann und holte erneut die meisten Punkte für den RSV - und er wurde Saarlandmeister bei den Männern im freien und auch im griechisch-römischen Stil. Trainer Commercon beschreibt die Qualitäten seines früheren Schützlings folgendermaßen: "Der Junge beherrscht fast alle Freistiltechniken aus dem Eff-Eff - dabei besonders die Beinschraube und den Doppelbeinangriff. Er ist schnell und willensstark. Seit er nach einem Durchhänger wieder regelmäßig trainiert, hat er einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht".

Der Ringer selbst meint zu seinem "Durchhänger": "Ich sah kein Fortkommen mehr für mich, weil ich mit dem Status des Ausländers nicht an Deutschen Meisterschaften teilnehmen darf. Doch mein Bruder brachte mir mit seinen Leistungen in der Regionalliga die Motivation zurück". Beide Avdylis streben die Deutsche Staatsbürgerschaft an, doch alle Bemühungen scheiterten am bestehenden Einbürgerungsrecht. RSV-Sportwart Dieter Bredy hierzu: "Uns wurde mitgeteilt, dass eine Einbürgerung erst 2013 möglich sei". Liridon ist jedoch zuversichtlich, dass er und sein Bruder doch schon früher den ersehnten deutschen Pass erhalten werden und dass sie dann von einem DM-Titel träumen dürfen. Zunächst aber will er sich um eine Lehrstelle als in einem anderen Handwerks-Beruf kümmern

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