Der Transfermarkt brummtWechselt Sami Khedira zu Real Madrid?

Düsseldorf. Michael Ballack (Foto: dpa) und Christoph Metzelder sind da, Jerome Boateng und Kevin Kuranyi sind weg - Raul soll kommen: In der Vorbereitung auf die 48. Spielzeit der Fußball-Bundesliga ist viel Bewegung auf dem Transfermarkt. Fünf Wochen vor dem Saisonstart am 20. August haben die 18 Clubs bereits etwa 150 Spieler für rund 65 Millionen Euro verpflichtet

Düsseldorf. Michael Ballack (Foto: dpa) und Christoph Metzelder sind da, Jerome Boateng und Kevin Kuranyi sind weg - Raul soll kommen: In der Vorbereitung auf die 48. Spielzeit der Fußball-Bundesliga ist viel Bewegung auf dem Transfermarkt. Fünf Wochen vor dem Saisonstart am 20. August haben die 18 Clubs bereits etwa 150 Spieler für rund 65 Millionen Euro verpflichtet. Fast ebenso viele verließen die Vereine - für knapp 35 Millionen Euro. Das meiste Geld brachte Jerome Boateng vom Hamburger SV ein, der für 12,5 Millionen Euro zum englischen Club Manchester City verkauft wurde. In den kommenden Wochen wird sich noch viel tun, denn das Transferfenster ist bis zum 31. August geöffnet.

Prominenteste Bundesliga-Rückkehrer sind Ballack und Metzelder. Die Routiniers kosteten keine Ablöse, sind aber auch nicht zum "Nulltarif" gekommen. Nach Schätzungen soll Bayer Leverkusen die Verpflichtung Ballacks, der beim FC Chelsea keinen Vertrag mehr bekam, in den kommenden zwei Jahren zwölf Millionen Euro kosten. Dass das Geld gut angelegt ist, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. "Das ist vielleicht der wichtigste Transfer der letzten Jahre, weil wir glauben, damit ein Zeichen gesetzt zu haben, dass wir über Platz vier hinaus wollen", sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.

Eine ähnlich zentrale Rolle wie Ballack soll Metzelder bei Vize-Meister Schalke 04 spielen. Nach drei Jahren bei Real Madrid nahm der Ex-Dortmunder ausgerechnet beim Erzrivalen der Borussia die Herausforderung an. "Er wird für uns ein ganz wichtiger Spieler", sagte Trainer Felix Magath. Nach dem gewonnenen Machtkampf mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies soll Magath 25 Millionen Euro investieren dürfen. Auf der Wunschliste stehen Real Madrids Star-Stürmer Raul, Spielmacher Zvjezdan Misimovic vom VfL Wolfsburg und Ibrahim Afellay vom PSV Eindhoven. "Ich kann jetzt meine Vorstellungen umsetzen", sagte Magath zufrieden.

Meister Bayern München gab nach den hohen Investitionen der Vorjahre noch keinen Euro aus, bekommt dennoch prominente Verstärkung - unter anderem durch die Rückkehr des an Leverkusen ausgeliehenen deutschen Nationalspielers Toni Kroos. Der Bundesliga-Dritte Werder Bremen leistete sich Marko Arnautovic vom FC Twente Enschede für 6,2 Millionen Euro, Borussia Dortmund gab für Stürmer Robert Lewandowski von Lech Posen 4,5 Millionen aus. Bisher teuerster Liga-Einkauf ist Simon Kjaer. Zwölf Millionen Euro blätterte Ex-Meister Wolfsburg für den dänischen Abwehrspieler von US Palermo hin, der mit Arne Friedrich - er kam für zwei Millionen Euro von Hertha BSC - das neue Duo in der Innenverteidigung bilden soll.

Von solchen Summen kann das Gros der Liga nur träumen, besonders die Aufsteiger. Der 1. FC Kaiserslautern investierte 4,5 Millionen Euro in 13 neue Spieler, der FC St. Pauli setzt nur auf günstige Leihgeschäfte.

Stuttgart/Bremen. Sami Khedira zu Real Madrid? Und Mesut Özil (Fotos: dpa) im Visier von Manchester United oder des FC Barcelona? Fast täglich überschlagen sich nach der Fußball-Weltmeisterschaft die Transfergerüchte um deutsche Nationalspieler. Khedira und Özil haben sich in Südafrika auf die Wunschlisten der großen Vereine gespielt. Die spanische Sportzeitung "Marca" nannte Khediras Wechsel nach Madrid gestern sogar schon so gut wie perfekt. Und so schnell der VfB Stuttgart dies auch dementierte: Für die Clubs werden ihre Stars schwer zu halten sein.

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung denkt Werder Bremen im Fall Özil um. "Wir wollen gerne mit Mesut mittel-oder sogar langfristig verlängern. Ist das aber nicht möglich, müssen wir uns damit auseinander setzen", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Das könnte bedeuten: Sollte ein Top-Angebot für den Spielmacher eingehen, würden die Bremer den 21-Jährigen verkaufen.

Denn Werder und der VfB stecken im gleichen Dilemma. Die Verträge von Özil und Khedira laufen 2011 aus, eine Ablösesumme ließe sich für sie nur noch jetzt kassieren. Damit hätten die beiden Nationalspieler auch ein Druckmittel in der Hand, falls sie tatsächlich um ihre vorzeitige Freigabe bitten sollten. Die Stuttgarter Schmerzgrenze im Fall Khedira soll bei 15 Millionen Euro liegen. "Marca" schrieb gestern unter der Überschrift "Totale Einigung", dass der 23-Jährige sich am vergangenen Mittwoch in Madrid mit Reals Trainer José Mourinho getroffen und geeinigt habe. Zudem sei er bereits über das Vereinsgelände geführt worden. Der VfB dementierte sofort. "Es gibt weiterhin keinen Kontakt zu Real", sagte Vereinssprecher Oliver Schraft. Auch Khediras Berater Jörg Neubauer sagte zu den Spekulationen: "Das ist Unsinn." dpa

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