Der Trainer bleibt, die Spieler werden jünger

Leipzig. Der Trainer bleibt, die Generation wechselt: Heiner Brand will seinen Vertrag als Handball-Bundestrainer erfüllen und hat alle Spekulationen über einen Abschied vor dem 30. Juni 2013 vom Tisch gewischt

Leipzig. Der Trainer bleibt, die Generation wechselt: Heiner Brand will seinen Vertrag als Handball-Bundestrainer erfüllen und hat alle Spekulationen über einen Abschied vor dem 30. Juni 2013 vom Tisch gewischt. "Ich pflege Verträge einzuhalten", betonte der 56-jährige Gummersbacher am Mittwochabend und stellte klar, "ich sage doch nicht, ich höre 2012 auf, wenn ich erst vor gut einem Jahr den Vertrag verlängert habe."

Damit reagierte Brand auf ein vom Deutschen Handballbund (DHB) autorisiertes Interview im Magazin "Sport Bild". Darin war er auf die Frage, wie lange er noch Bundestrainer sein will, mit den Worten zitiert worden: "Bis 2012. Dann bin ich 40 Jahre im Handball. Das reicht, dann muss ich nicht mehr an der Linie herumhampeln. Gold bei Olympia wäre natürlich ein schöner Abschluss."

Den Wunsch nach Gold bei Olympia 2012 in London als Abschluss habe er "nicht als Rücktrittsankündigung gesehen", erklärte Brand. Diesen Wunsch will er sich mit seiner "Neuen Generation" erfüllen. Seine stark verjüngte Auswahl hat in der Qualifikation für die EM 2010 in Österreich ihre große Perspektive aufgezeigt. Das überlegene 38:27 in der Stuttgarter Porsche Arena gegen Weißrussland war der siebte Sieg im siebten Spiel. Damit fährt der WM-Fünfte als Gruppensieger zum Endrunden-Turnier vom 19. bis 31. Januar.

Trotzdem will Brand auch im abschließenden Spiel am Sonntag in Rishon Le Zion gegen Israel keinen Schlendrian einziehen lassen. "Gewinnen", lautet seine Forderung, "das sind wir uns schuldig, dass wir mit vollem Einsatz spielen. Das sind schon Vorbereitungsspiele auf die EM."

Wegen des Verzichts auf gleich sechs Stammkräfte, die entweder verletzt sind oder eine Regenerationspause vom Bundestrainer erhalten haben, kann Brand auch in Israel weiter testen. Nach dem gelungenen Auswahl-Debüt des erst 20 Jahre alten Rechtsaußen Patrik Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) bekommen am Sonntag Kreisläufer Christoph Theuerkauf (Magdeburg) und Linksaußen Dragos Oprea (Göppingen) erneute Bewährungsmöglichkeiten. "Wir bauen ja die Mannschaft für die Zukunft auf", sagte der Bundestrainer.

Besonders umkämpft sind die Außenpositionen. Links streiten Torsten Jansen (Hamburg), Dominik Klein (Kiel), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) und Oprea um die wohl nur zwei EM-Plätze. Auf der anderen Seite lässt das Gedränge von Stefan Schröder (Hamburg), Christian Schöne (Göppingen) und Christian Sprenger (Magdeburg) dem jungen Groetzki nur wenig Chancen. "Und in der Hinterhand haben wir auch noch Florian Kehrmann", sagte Brand. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort