Handballer Fontaine beim Final Four im EHF-Cup Der Titel-Hattrick würde den Abschied versüßen

Göppingen · Der Saarlouiser Handballer Daniel Fontaine verlässt Göppingen und wechselt zu Erstliga-Aufsteiger Bergischer HC. Vorher hat er ein besonderes Ziel.

Daniel Fontaine könnte am kommenden Wochenende zum dritten Mal in Folge den Handball-EHF-Cup gewinnen. Für den Saarlouiser wäre es der krönende Abschluss nach sechs Jahren beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen. Am Samstag trifft Göppingen im Halbfinale um 17 Uhr auf die Füchse Berlin – und im besten Fall am Sonntag (15.15 Uhr) im Finale auf Saint-Raphaël Var aus Frankreich oder den SC Magdeburg.

„Die Rückrunde läuft ziemlich gut für mich. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen“, sagt Fontaine, der zum Erstliga-Aufsteiger Bergischer HC wechseln wird: „Weil ich weiß, was im Sommer passiert, kann ich frei aufspielen.“ Diese Marschroute muss auch für das Halbfinale am Samstag gegen den Bundesliga-Dritten Füchse Berlin gelten. „Wie schon im letzten Jahr gehen wir nicht gerade als Favorit an den Start. Mit den Füchsen haben wir einen Riesenbrocken vor uns“, sagt Fontaine, „aber wir haben letztes Jahr gezeigt, dass wir sie schlagen können. Und in einem Halbfinale ist durch die Atmosphäre und die Stimmung natürlich alles möglich. Darauf setzen wir.“

Fontaine war 2012 von seinem Heimatverein HG Saarlouis nach Göppingen gewechselt. Dass die HG aus der 2. Bundesliga absteigen wird, findet er „schon traurig“. „Die Jungs haben leider einfach nicht auf die Platte bringen können, was sie eigentlich draufhaben“, bedauert der Saarlouiser Bub: „Jetzt gilt es, in der 3. Liga neu anzufangen. Das wird schon eine interessante Sache.“

Einen Neuanfang wagt er schließlich auch. „Es ist an der Zeit, mal wieder etwas Neues zu sehen, in eine neues Umfeld zu kommen und ein neues Kapitel anzufangen“, sagt Fontaine zu seinem Vereinswechsel. Beim BHC hat er bis Sommer 2020 unterschrieben. „Ich habe in den letzten paar Jahren in der Bundesliga relativ viel gespielt, konnte auch auf internationalem Parkett meine Erfahrung sammeln“, sagt Fontaine und freut sich auf die neue Station: „Es wird mehr Verantwortung auf mich zukommen. Meine Rolle wird definitiv eine andere sein.“

Seine neue Mannschaft setzt sich zum Großteil aus der Zweitliga-Meistermannschaft der laufenden Saison zusammen. Hinzu kommen Rafael Baena Gonzalez (Rhein Neckar Löwen) und Jeffrey Boomhouwer (MT Melsungen). „Das sind schon richtig gute Verstärkungen. Man muss abwarten, wie es anläuft. Aber personell sind wir richtig gut aufgestellt. Ich bin mir sehr sicher, dass wir unser Ziel, den Klassenverbleib, schaffen werden.“

Vor zwei Wochen hat sich der 28-Jährige in Wuppertal nach Wohnungen umgeschaut, „aber die richtige war noch nicht dabei. Aber ich bin dran. Das wird schon“, gibt sich Fontaine zuversichtlich. Seine Freundin, die frühere Basketball-Nationalspielerin Stina Barnert (ehemals Saarlouis Royals), kehrt nach dem Meistertitel mit RS Keltern und ihrem Karriereende in ihre Heimat Föhr zurück, wo sie sich mit einer eigenen Ferienanlage beruflich neu orientiert. Kommissar Fontaine wird für seinen Wechsel ins Bergische Land von der Polizei für ein Jahr beurlaubt.

Quasi beurlaubt ist Fontaine auch bei der Nationalmannschaft, zu der er mal gehörte. „Aufgrund meiner Leistung in der Hinrunde ist der Kontakt komplett abgebrochen“, muss er gestehen: „Ich will endlich wieder zeigen, was ich kann. Alles andere ist erst einmal Nebensache.“ Hauptsache ist dagegen der EHF-Cup. Der Titel-Hattrick würde Fontaine den Abschied versüßen: „In sechs Jahren lernt man viele Leute kennen – auch außerhalb des Handballs habe ich hier Freunde gefunden. Da sagt man nicht einfach mal so: Ich bin dann mal weg“, sagt er: „Auf der anderen Seite werde ich neue Leute kennenlernen, und das ist ja auch das Spannende und Interessante an so einem Ortswechsel.“

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