Der Tiger ist bereit für die Jagd

Augusta. Die passenden Schuhe hat sich Tiger Woods zur Sicherheit schon mal liefern lassen. Sportlich, halbhoch, in knalligem Grün. Vor der Jagd auf das wenig geschmackvolle, aber äußerst begehrte gleichfarbige Jackett ist der Golf-Superstar auf einen möglichen Triumph beim US-Masters (11. bis 14. April/live auf Sky) in Augusta also bestens vorbereitet

Augusta. Die passenden Schuhe hat sich Tiger Woods zur Sicherheit schon mal liefern lassen. Sportlich, halbhoch, in knalligem Grün. Vor der Jagd auf das wenig geschmackvolle, aber äußerst begehrte gleichfarbige Jackett ist der Golf-Superstar auf einen möglichen Triumph beim US-Masters (11. bis 14. April/live auf Sky) in Augusta also bestens vorbereitet. Und während sich Hauptkonkurrent Rory McIlroy auffallend kleinlaut gibt, bläst Branchenführer Woods selbstbewusst wie eh und je zur Attacke."Ich will nicht so stark sein wie früher. Ich will noch viel besser werden", sagt der wiedererstarkte Woods vor dem ersten Major-Turnier in diesem Jahr. Er habe immer gezeigt, betont Woods mit Nachdruck, dass er nach Misserfolgen stärker zurückgekommen sei. Allein die Bilanz der bisherigen Saison gibt ihm Recht. Bei fünf Turnieren war Woods in diesem Jahr an den Abschlag gegangen, drei Siege sprangen dabei heraus. Nach zweieinhalb Jahren Unterbrechung war der 37-Jährige unter anderem deshalb Ende März in der Weltrangliste auf den Thron der Nummer eins zurückgekehrt.

"Mit dem Alter realisiert man allerdings, dass es ein kleines bisschen schwieriger wird", gesteht Woods, der in den vergangenen Wochen auch durch seine Beziehung mit Ski-Ass Lindsey Vonn für Schlagzeilen gesorgt hatte. "So ist eben das Leben", fügt der Superstar mit großer Selbstzufriedenheit an.

Dass es Woods in Augusta im US-Bundesstaat Georgia zu schlagen gilt, steht außer Frage - zumal ihm der anspruchsvolle Kurs liegt. Vier Mal schlüpfte er bereits in das begehrte Sakko. Der insgesamt 15. Major-Triumph würde ihn auch ein Stück näher an Rekordhalter Jack Nicklaus (18) bringen.

Allein schon wegen dieser beeindruckenden Zahlen geizt Woods' Vorgänger McIlroy nicht mit Lobhudeleien. "Ich habe immer gesagt, dass er auf dem Kurs einer der Größten ist", sagt der Nordire, den Woods an der Spitze der Weltrangliste abgelöst hat: "Wer ihn schlagen will, muss wirklich sehr, sehr gut spielen."

In diesen Tagen scheint "Roars" trotz großer Probleme zu Beginn der Saison der Einzige zu sein, der dem großen Favoriten Paroli bieten könnte. Mit dem zweiten Platz bei der Generalprobe für das Masters beendete der 23-Jährige seine wochenlange Krise. Mentale Probleme, neue Schläger - das Tief des Weltranglistenzweiten hatte mehrere Gründe. Dass er deshalb ein ums andere Mal den Cut verpasste, störte ihn aber nur wenig.

"Es juckt mich nicht, wenn ich den Cut so oft verpasse und dann ein Major gewinne. Darum geht es doch: Ich will die großen Turniere gewinnen", sagt McIlroy. Natürlich sei eine Durststrecke wie die seine nicht gut für das Selbstvertrauen, "aber wenn die Leute auf meine Karriere blicken, erinnern sie sich doch sowieso nur an die Erfolge".

Kaum Chancen haben die zwei Deutschen in Augusta. Martin Kaymer dürfte bei seiner sechsten Masters-Teilnahme schon das Erreichen der beiden Finalrunden als Erfolg verzeichnen, und auch für Bernhard Langer sollte ein Sieg außer Reichweite sein. Und so schöne Schuhe wie Woods haben sie auch nicht. sid

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