Der TG Saar winkt das große Finale

Dillingen · Auf dem Weg ins Finale hat Turn-Bundesligist TG Saar am Samstag in Dillingen den bislang dicksten Brocken aus dem Weg geräumt. Der 39:28-Sieg gegen den MTV Stuttgart vor 500 Zuschauern war hart umkämpft.

 Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Turner der TG Saar freuen sich über ihren Sieg. Foto: Ruppenthal

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Turner der TG Saar freuen sich über ihren Sieg. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

"Steh!" rufen die Turn-Fans am Samstagabend in der rappelvollen Kreissporthalle Dillingen , als Oleg Wernjajew am Reck Schwung holt und kurz vor dem Abgang im Höllentempo um die Stange wirbelt. Fliehkräfte mit dem Vierfachen des eigenen Körpergewichts zerren bei den Riesenfelgen an den Händen und wirken auf die Schultern. Aber das ist für den Olympia-Zweiten im Mehrkampf nichts Neues. 36:27 führt Turn-Bundesligist TG Saar im Top-Duell der Deutschen Turnliga (DTL) nach fünf Geräten und zwei Reck-Duellen. Der Vorsprung im hart umkämpften "Heimspiel" gegen den MTV Stuttgart ist komfortabel.

Eigentlich sollte in den letzten beiden Mann-gegen-Mann-Vergleichen am Reck nichts mehr anbrennen. Aber mit Maximalwertungen von jeweils fünf Punkten könnten die Gäste im Gipfeltreffen der ungeschlagenen Spitzen-Riegen theoretisch noch vorbeiziehen. In der Praxis macht Wernjajew mit seinem Doppel-Salto-Doppel-Schraube-Abgang alles klar. Der fünfte Sieg des deutschen Vizemeisters ist im Kasten, die Neuauflage des Titel-Duells gegen Meister KTV Straubenhardt sehr wahrscheinlich.

"Finale, wir kommen", jubeln die Saar-Turner und klatschen sich ab. Die 500 Zuschauer toben vor Begeisterung. Dass Luca Ehrmantraut nach einer starken Reck-Übung Gäste-Nationalturner Sebastian Krimmer abschließend noch ein Ehrenpünktchen gönnt, juckt niemanden mehr. "Heute lief es richtig gut. Wir können zufrieden sein", stellt TG-Neuzugang Felix Remuta fest und denkt besonders an den Turbo-Start am Boden. Nach seinen drei Punkten zum Auftakt gegen Felix Pohl langten auch Wernjajew (3), Ehrmantraut (2) und Waldemar Eichorn (3) zu.

Letzterer hatte beim Heimkampf gegen den Siegerländer KV wegen eines Bandscheibenvorfalls noch pausiert. Gegen Stuttgart turnte der 30 Jahre alte deutsche Meister am Pauschenpferd zwei Wochen später vier Geräte, holte sich am Paradegerät fünf Punkte und mit acht Zählern Rang zwei in der so genannten Top-Scorer-Tageswertung, hinter Barren-Olympiasieger Wernjajew (23 Punkte). "Ich habe noch Schmerzen, aber es ging um viel", sagte Eichorn. 21:6 führte sein Team nach zwei Geräten. Ivan Bykov klatschte den Kollegen Beifall. Nur eine Woche nach der Kreuzband-OP fieberte der verletzte Nationalturner schon wieder an der Matte mit.

Stuttgart konterte an den Ringen (4:6) und dominierte auch am Barren (5:9) und am Reck (3:7). Der Sprung ging mit 6:0 an die Gastgeber, die in der Tabelle auf Rang zwei vorrückten und sich schon mal auf den Titelkampf-Evergreen gegen Straubenhardt einstellen können. "Das war heute ein riesiger Schritt ins große Finale. Unsere Chancen stehen jetzt sehr gut", meinte TG-Trainer Viktor Schweizer.

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