Saarlandpokal „Wir werden unser Bestes geben“

Merchweiler · Der SV Merchweiler empfängt heute im Achtelfinale des Fußball-Saarlandpokals den Regionalligisten SV Elversberg. Ein ganz besonderes Spiel für den kleinen Verein.

Es ist das Spiel des Jahres für den SV Merchweiler. Der Verbandsligist empfängt am heutigen Mittwoch, 19 Uhr, den Regionalligisten SV Elversberg im Achtelfinale des Saarlandpokals. Für den SVM ist es, was die Einnahmen angeht, höchstwahrscheinlich ein absoluter Gewinn. Die sportlichen Vorzeichen sehen nicht ganz so rosig aus. Die Merchweiler verloren am vergangenen Sonntag das Kellerduell gegen den FC Freisen mit 0:1. In der letzten Spielminute erzielten die Freisener mit ihrem ersten Schuss auf das Tor den Siegtreffer.

„Das war echt bitter. Wir sind zur Zeit in einer wirklich schwierigen Situation“, sagt Oliver Braue, der vor der Saison von der SG Marpingen-Urexweiler nach Merchweiler wechselte. Der 51-Jährige ist seit 20 Jahren im Trainergeschäft und hat bislang (FC Hertha Wiesbach, FV Eppelborn) nur Topmannschaften in den jeweiligen Ligen trainiert. Vor der aktuellen Saison haben einige Leistungsträger den SV Merchweiler verlassen. Hinzu kommen verletzungsbedingte Probleme, so dass Braue unter anderem mit einer komplett neuformierten Abwehr spielen muss. „Diese Situation kannte ich als Trainer bislang auch noch nicht. Aber wir nehmen den Kampf an. Ich konnte auch am vergangenen Sonntag keinem Spieler einen Vorwurf machen. Alle geben ihr Bestes“, sagt Braue.

Dass selbst das Allerbeste am Mittwoch gegen eine zur Zeit in Topform spielende SV Elversberg nicht reichen wird, ist allen im Verein klar. „Ich haben die SVE im Saarderby gegen den 1. FC Saarbrücken (3:0 für Elversberg) gesehen und war sehr positiv von der SVE überrascht. Für mich hat Elversberg die beste saarländische Fußballmannschaft“, so der 51-Jährige. Ohne Gegenwehr werden die Elversberger aber sicher nicht ins Viertelfinale einziehen. „Ich freue mich darauf, zu sehen, wie unsere Spieler gegen die Profis auftreten. Wir werden unser Bestes geben und uns so gut wie es geht verkaufen. Als Spieler freut man sich sehr auf solche Spiele. Als Trainer hat man allerdings auch schon das schwere Ligaspiel gegen den SV Rohrbach am nächsten Wochenende im Kopf“, weiß der Trainer.

Auch die Spieler haben die Niederlage gegen den FC Freisen noch nicht ganz verdaut. „Klar ist das Spiel gegen Freisen noch im Kopf, weil es eine verdammt bittere Niederlage war. Aber die Vorfreude auf das Spiel gegen Elversberg ist riesig. Es ist natürlich was Besonderes mal gegen die Profis spielen zu dürfen“, sagt Marcel Hemmer, der neben Lukas Pirron am Mittwoch für die Merchweiler stürmen wird. Der 25-Jährige ist ein original Merchweiler Bub, der immer schon für seinen SV auflief. „Unsere Chancen sind natürlich nicht sehr hoch, aber im Pokal weiß man nie, was passieren wird. Wie sagt man so schön, der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“ Marcel Hemmer wird es in der Partie mit dem beinharten SVE-Verteidiger Robin Fellhauer zu tun bekommen. Der 21-Jährige ist in der Liga nur Ersatz bei der SVE, möchte aber im Pokal Akzente setzen. Wie einige der Elversberger Spieler, die in der Liga nicht so oft zum Zuge kommen.

„Es sieht so aus, dass wir wahrscheinlich einige Spieler einsetzten, die in der Liga zur Zeit auf der Bank oder der Tribüne sitzen. Aber es sind keine Ersatzspieler. Diese Spieler waren in dieser Saison auch schon wichtige Spieler für uns in der Regionalliga. Wir wollen wieder in das Pokalfinale und wollen die Hürde in Merchweiler souverän nehmen“, sagt Elversbergs Trainer Horst Steffen. Auf dem Papier ist die Sache zwischen dem SVM, auf einem Abstiegsplatz zur Landesliga, und der SVE, der als Ziel die 3. Liga ausgegeben hat, eine klare Sache. Aber wie Marcel Hemmer schon sagte: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.

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