Der Stadion-Umbau rückt näher

Saarbrücken. Das Spitzengespräch war nach 75 Minuten bereits beendet. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) waren sich am Montagabend also schnell einig: Mit dem Umbau des Stadions am Ludwigspark in Saarbrücken soll in etwas mehr als einem Jahr begonnen werden

 2013 soll das Saarbrücker Ludwigspark-Stadion Geschichte sein. Foto: Schlichter

2013 soll das Saarbrücker Ludwigspark-Stadion Geschichte sein. Foto: Schlichter

Saarbrücken. Das Spitzengespräch war nach 75 Minuten bereits beendet. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) waren sich am Montagabend also schnell einig: Mit dem Umbau des Stadions am Ludwigspark in Saarbrücken soll in etwas mehr als einem Jahr begonnen werden."Unsere Linie ist klar", sagte Kramp-Karrenbauer: "Baubeginn soll 2013 sein." Und auch Saarbrückens Oberbürgermeisterin erklärte: "Wir wollen 2012 die Grundlage schaffen, um 2013 mit der Umgestaltung des Ludwigsparks beginnen zu können." Bereits seit 30. März diesen Jahres ist klar: 28 Millionen Euro soll die Arena kosten. 17 Millionen Euro will das Land geben, die Stadt elf.

Dass die Stadt 2013 bauen will, freut natürlich den künftigen Hauptmieter des Stadions. "Wenn der Bau im Frühjahr 2013 startet, wären wir sehr froh", sagt Paul Borgard, Präsident des 1. FC Saarbrücken. "Weniger glücklich wären wir, wenn die Bagger erst Ende 2013 rollen", erklärt Reinhard Klimmt, Aufsichtsratschef des Drittligisten. Je länger der Verein ohne die Vermarktungsmöglichkeiten eines neuen Stadions Profifußball finanzieren muss, umso heikler wird die finanzielle Situation des Clubs. So ist es längst kein Geheimnis mehr, dass FCS-Hauptsponsor Hartmut Ostermann sein Engagement vom Bau der neuen Arena abhängig macht. "Je schneller das Stadion kommt, desto besser", sagt daher Borgard, der aber auch bestätigt, dass eine "vernünftige Planung" unabdingbar ist.

Diese detaillierte Planung "ist zwingend notwendig, um die späteren Betriebskosten seriös bestimmen zu können", sagt auch Britz. Dass das kommende Jahr ausschließlich diesen Vorarbeiten dient, "entspricht dem üblichen Planungsvorlauf, so zum Beispiel auch in Offenbach oder Mainz", erklärt Britz mit Blick auf andere Stadionprojekte.

In Sachen Vermarktungsmöglichkeiten hat sich die Stadt die Hilfe von Fachleuten gesichert. Drei in Sachen Stadionplanung und -betrieb renommierte Beratungsunternehmen haben auf Einladung von Britz erste Modelle präsentiert. Auch Stefan Kuntz vom 1. FC Kaiserslautern war im Saarbrücker Rathaus vorstellig. Die Finanzierung des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern gilt als Paradebeispiel dafür, wie es nicht gehen soll. Stadt wie Verein leiden dort unter der enormen finanziellen Belastung: "Wobei der Vergleich natürlich hinkt. In Kaiserslautern haben sie damals ein WM-Stadion gebaut", erklärt Kuntz. Außerdem vermarkte der FCK sein Stadion derzeit in der Bundesliga. "Da ist die Vermarktung schon eine Idee einfacher", sagt der FCK-Vorstandschef. Dennoch: "Wie man das Ganze vermarktet und wie man Mehreinnahmen generiert - darüber haben wir uns ausgetauscht. Die daraus zu folgernden Schlüsse müssen die Verantwortlichen ziehen", sagt Kuntz.

Mit Beraterunternehmen will die Stadt Saarbrücken nun ein Konzept und eine Machbarkeitsstudie für den Standort Ludwigspark erarbeiten. Diese Studie wird denn auch Kostenprognosen zu den Betriebs- und Finanzierungskosten enthalten. Wer davon wie viel übernehmen soll, welchen Obolus der FCS bringt, ob es eine Betreibergesellschaft geben soll, das steht noch nicht fest und soll 2012 ausgearbeitet und beschlossen werden. Auch ein Lärm-, Boden, und Verkehrsgutachten steht noch aus.

Sind erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie da, wird die Stadt in das Bebauungsplanverfahren eintreten, das wiederum einen Stadtratsbeschluss erfordert. Ist der positiv, soll 2012 auch das europaweite Ausschreibungsverfahren vorbereitet werden. Einen genauen Zeitplan für die einzelnen Schritte gibt es noch nicht. Dessen Ausarbeitung dauert mit Sicherheit auch länger als 75 Minuten. "Unsere Linie ist klar: Baubeginn soll 2013 sein."

Annegret KrampKarrenbauer über den Stadionbau

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