Schwimmen Der Schwimmbund kämpft um seine Besten

Saarbrücken · Trainer Hannes Vitense geht und nimmt Topathleten mit. Christoph Fildebrandt bleibt. Drei weitere sind noch unentschlossen.

 Schwimmer Christoph Fildebrandt wird dem Saarland treu bleiben.

Schwimmer Christoph Fildebrandt wird dem Saarland treu bleiben.

Foto: Wieck

Bricht das Team Tokio 2020 komplett auseinander? Nach der Kündigung von Landestrainer Hannes Vitense zum Jahresende hat der Saarländische Schwimmbund (SSB) einige seiner Topathleten am Dienstagabend zu einem Gespräch gebeten. Denn aus Vitenses Perspektivteam für die Olympischen Spiele in Japan denken immer mehr Sportler an einen Weggang. Annika Bruhn, Sarah Bosslet und Marlene Hüther sprachen mit dem SSB über ihre Zukunft – und darüber, was der Verband nun vorhat.

Klar ist: „Wir bemühen uns, unsere Athleten zu behalten“, betont SSB-Präsident Martin Bartels. Er sagte den Schwimmern zu, dass am Stützpunkt auf dem gleichen Niveau weitergearbeitet werden soll. „Die Athleten sind uns auch persönlich wichtig. Und ich denke, wir können ihnen das bessere Angebot machen“, findet Bartels.

Während Top-Talent Celine Rieder (16) und Henning Mühlleitner (21) Landestrainer Vitense nach Neckarsulm begleiten werden, hat sich Bruhn noch nicht entschieden. Sie will sich bis März alle Optionen offen lassen. Christoph Fildebrandt (28), der wie Andreas Waschburger (30) bei der Polizei ist, wird dagegen im Saarland bleiben. „Mir gefällt es hier“, sagt „Filde“, der im November 2013 ins Saarland kam. Der Polizeikommissar lobt Vitense: „Er ist ein super Typ und ein super Trainer. Ich bin ihm sehr dankbar für die vier Jahre Zusammenarbeit.“ Für Fildebrandt steht nächste Woche bei der europäischen Polizeimeisterschaft in Vitenses Heimat Hannover einer seiner Saison-Höhepunkte an.

Auch Nachwuchs-Hoffnung Marlene Hüther aus Zweibrücken erwägt nach SZ-Infos einen Abschied. Nach dem Gespräch mit dem SSB wird sie sich wohl noch einmal mit den Verantwortlichen aus Neckarsulm unterhalten, wohin bisher offenbar ihre Tendenz ging. Hüther feierte gestern ihren 19. Geburtstag und war nicht zu erreichen.

Bei Sarah Bosslet (24) hängt ihre sportliche Zukunft auch vom Studium ab. Die St. Ingberterin hat sich nach langwierigen Schulter-Problemen vor vier Jahren aufs Freiwasser-Schwimmen konzentriert und feiert dort immer mehr Erfolge. Bosslet studiert Biologie und Mathematik auf Lehramt. „Ich will das Ganze in Ruhe entscheiden“, sagt sie. Das könne daher auch noch ein paar Monate dauern. „Ich weiß nicht, was hier für ein neuer Trainer kommt oder was mich in Neckarsulm erwarten würde. Der Verband hier wird sicher einen guten Trainer finden“, sagt sie.

Bosslets Studium neigt sich dem Ende zu, im Winter schreibt sie ihre wissenschaftliche Arbeit. „Hannes hat hier ordentlich was aufgebaut, daher ist sein Weggang sehr schade“, sagt sie. Dass jetzt Athleten gehen und ein bisschen was wegbreche, sei bedauerlich. Dass deshalb in Saarbücken alles zusammenbreche, erwartet Bosslet nicht.

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