Der Publikumsliebling triumphiert

Saarbrücken. Die fünfte Auflage des Energis-Masters in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle bot erneut alles, was das Herz der saarländischen Tischtennis-Fans begehrte. 2800 begeisterte Zuschauer in der ausverkauften Halle, spektakuläre Ballwechsel - und am Ende auch den Publikumsliebling Timo Boll als Sieger

Saarbrücken. Die fünfte Auflage des Energis-Masters in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle bot erneut alles, was das Herz der saarländischen Tischtennis-Fans begehrte. 2800 begeisterte Zuschauer in der ausverkauften Halle, spektakuläre Ballwechsel - und am Ende auch den Publikumsliebling Timo Boll als Sieger. Der Weltranglisten-Vierte hinterließ einen hervorragenden Eindruck und bezwang im Finale den Weltranglisten-Dritten Ma Long aus China in fünf Sätzen (11:7, 5:11, 12:10, 12:14, 11:5).

Beide zeigten Tischtennis auf allerhöchstem Niveau. Schnell, präzise, taktisch klug. Nur hatte Boll den längeren Atem und produzierte kaum noch Fehler, worauf der zur Zeit wohl stärkste Chinese keine Antwort mehr wusste.

Und an Bolls emotionaler Reaktion nach dem verwandelten Matchball war abzulesen, wie wichtig ihm dieser Sieg war: "Man bekommt nicht oft die Chance, gegen die Top-Chinesen zu spielen. Wenn man es dann noch schafft, gegen einen zu gewinnen, dann freut einen das natürlich umso mehr", meinte Boll, kurz nachdem er den Siegerscheck in Höhe von 12 000 Euro entgegen genommen hatte. Ma Long musste sich mit der Hälfte begnügen.

Dass es den Veranstaltern erstmals gelang, einen der chinesischen Top-Spieler zu verpflichten, bewertete Boll äußerst positiv: "Das wertet das Turnier noch mehr auf. Da sage ich dann gerne ein Turnier auf der Pro-Tour ab, um nach Saarbrücken zu kommen."

Mit den Halbfinal-Gegnern der beiden war im Vorfeld so nicht zu rechnen. Patrick Baum vom Bundesliga-Spitzenreiter Frickenhausen/Würzburg setzte sich gegen die in der Weltrangliste weit vor ihm platzierten Jörgen Persson (Schweden) und Werner Schlager (Österreich) durch. Fast wäre ihm auch im Halbfinale die Sensation gegen Ma Long geglückt. 9:9 stand es im fünften Satz, ehe zwei Netzroller den Ausschlag für den Chinesen gaben. "Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich so nahe dran war. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden. Ich war bis jetzt jedes Mal dabei, habe aber noch nie die Gruppenspiele überstanden", erklärte der 21-jährige Baum.

Im zweiten Halbfinale sah sich Timo Boll einer Legende gegenüber: Der 47 Jahre alte Mikael Appelgren verblüffte die Zuschauer in den Gruppenspielen mit seinen guten Leistungen, unter anderem mit einem glatten 3:0 gegen Dimitrij Ovtcharov. Allerdings war gegen den deutschen Ausnahmespieler Endstation. "Wenn es so gut läuft, macht alles noch mehr Spaß", sagte Boll und blickte nach vorne. Kommende Woche macht die Pro-Tour in Dänemark Station. Timo Boll ist dort am Start - ebenso wie Ma Long. Und es würde kaum verwundern, wenn die beiden dann wieder das Finale bestreiten würden.

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