Der „Präsident der Sportler“ geht

Saarbrücken · Gerd Meyer hat sich noch vor dem Ende seiner Amtszeit zum Rückzug entschlossen. Der 69-Jährige hört im Oktober als Präsident des Landessportverbandes für das Saarland auf. Nachfolger wird Klaus Meiser.

 Klaus Meiser (links) und Gerd Meyer (mitte) nahmen schon gemeinsam Athleten-Ehrungen vor – wie hier im Jahr 2007. Der damalige Sportminister und der LSVS-Präsident beglückwünschten damals den Turner Eugen Spiridonov, der WM-Dritter mit der Mannschaft wurde. Foto: Ruppenthal

Klaus Meiser (links) und Gerd Meyer (mitte) nahmen schon gemeinsam Athleten-Ehrungen vor – wie hier im Jahr 2007. Der damalige Sportminister und der LSVS-Präsident beglückwünschten damals den Turner Eugen Spiridonov, der WM-Dritter mit der Mannschaft wurde. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Im saarländischen Sport geht eine Ära zu Ende. Der höchste Sportfunktionär des Landes hat sich zum Rücktritt entschlossen. Gerd Meyer (69) hört im Oktober als Präsident des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) auf. "Es ist mein Wunsch, nach über 50 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit und 36 Jahren Ehrenamtsfunktionen im Sport auf Landesebene, davon 14 Jahre als Ringer-Präsident, fünf Jahre als LSVS-Vizepräsident und über zwölf Jahre als LSVS-Präsident dieses Amt an einen Jüngeren abzugeben", sagte Meyer.

Die Entscheidung ist Meyer "nicht leicht" gefallen, wie er sagt: "Ich habe mich mit großer Begeisterung und Leidenschaft für den Sport eingesetzt, aber es ist meine freie Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt, zumal ich im November 70 Jahre alt werde", erläutert er.

Meyer hat den Saarsport wie kaum ein anderer geprägt. Die unter seinem Vorgänger Albert Wagner gestartete Modernisierung der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken führte er konsequent fort - immer zum Wohle der Athleten, die er stets in den Mittelpunkt rückte. In Meyers Amtszeit fiel etwa die olympische Goldmedaille von Triathlet Jan Frodeno 2008 in Peking. Vor Ort zählte Meyer zu den ersten Gratulanten. Ohnehin hatte er die Weiterentwicklung der olympischen Sportarten im Saarland besonders im Blick - und jubelte und litt vor allem mit "seinen" Ringern. Das wird er auch weiterhin tun - nur dann nicht mehr als Chef des LSVS.

Diesen Posten wird Klaus Meiser übernehmen. Der Vorstand des LSVS, dem alle Präsidiumsmitglieder und Präsidenten der Sportverbände angehören, sprach sich am Mittwoch in seiner Sitzung einstimmig für Meiser aus. Die offizielle Wahl wird am 16. Oktober um 18 Uhr in der Multifunktionssporthalle der Hermann-Neuberger-Sportschule erfolgen.

Meyers Entscheidung, das Präsidentenamt bereits im Oktober freizumachen, hat den Vorteil, dass Meiser sich im Präsidium, das bis Sommer 2015 gewählt ist, einarbeiten und das neu zu wählende Präsidium mitbestimmen kann. "Seine hohe Kompetenz und Entscheidungsfreude, sein faires und unkompliziertes Verhalten sowie sein soziales Verantwortungsbewusstsein und seine optimale Vernetzung in der Politik sind hervorragende Voraussetzungen", lobte Meyer seinen designierten Nachfolger.

Der gab das Lob umgehend zurück. "Gerd war ein Glücksfall für den LSVS, er hinterlässt ein gut bestelltes Haus", sagte Meiser, der, wie er sagt, "schon immer an der Weiterwicklung des Sports im Saarland interessiert" war und nun ein reizvolles Amt mit seinem Hobby ("Sport war schon immer ein großes Hobby von mir.") verbindet. In seinem Heimatverein TV Quierschied hatte Meiser viele Jahre aktiv Tischtennis gespielt und war dort zehn Jahre im Vorstand. Er hat sich als Vizepräsident beim 1. FC Saarbrücken engagiert und ist im Vorstand des Europapokalsiegers 1. FC Saarbrücken-Tischtennis und der Spvgg. Quierschied tätig. Den Saarsport hat der CDU-Politiker sowohl als Bürgermeister der Gemeinde Quierschied wie als Sportminister und Fraktionsvorsitzender unterstützt, auf seine Initiative wurden etwa in seiner Zeit als Innen- und Sportminister mit dem Förderausschuss Spitzensport und der Sportfördergruppe der Polizei zwei wichtige Institutionen für den Saarsport geschaffen. Nun soll mit ihm eine neue Ära beginnen.

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