Der Poker um die Ablösefreien

Düsseldorf. Nahezu alle Erstligisten bereiten sich in südlichen Gefilden auf die Rückrunde der Fußball-Bundesliga vor. Schweißtreibend geht es in diesen Tagen aber nicht nur für die Profis zu, auch die Sportdirektoren haben Schwerstarbeit zu verrichten. Mehr als 100 Spieler-Verträge enden zum Saisonende. Aus dem ablösefreien Personal ließe sich eine kleine Weltauswahl zusammenstellen

Düsseldorf. Nahezu alle Erstligisten bereiten sich in südlichen Gefilden auf die Rückrunde der Fußball-Bundesliga vor. Schweißtreibend geht es in diesen Tagen aber nicht nur für die Profis zu, auch die Sportdirektoren haben Schwerstarbeit zu verrichten. Mehr als 100 Spieler-Verträge enden zum Saisonende. Aus dem ablösefreien Personal ließe sich eine kleine Weltauswahl zusammenstellen. Raúl pokert um einen neuen Vertrag bei Schalke 04, die Zukunft von Claudio Pizarro bei Werder Bremen steht auf dem Spiel. Bei Bayer Leverkusen stehen die früheren Nationalspieler Michael Ballack und Rene Adler im Schaufenster.Bleibt Raúl? Die Zukunft des Spaniers ist seit Monaten das Thema bei Schalke 04. Und die Vorzeichen scheinen sich ins Positive gewandelt zu haben. "Ich bin sehr glücklich und habe die Vision, weiter auf Schalke zu spielen", sagte der Stürmer im Trainingslager in Doha. Doch Raúl ist nicht die einzige Baustelle für Sportdirektor Horst Heldt. Auch bei Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (26 Treffer in 27 Pflichtspielen) besteht Gesprächsbedarf. Der Vertrag des Topverdieners läuft 2013 aus. Bis zur Europameisterschaft im Sommer sollte die Situation geklärt sein.

Pizarro stellt indes Werder-Sportdirektor Klaus Allofs vor knifflige Vertragsgespräche. Zwar läuft der Vertrag des treffsichersten ausländischen Bundesliga-Spielers (154 Tore) erst 2013 aus, kann aber von beiden Seiten im Sommer aufgelöst werden. "Ich entscheide mich im März oder April", sagt Pizarro, der zuletzt mit Inter Mailand in Verbindung gebracht worden war. Ohnehin wartet auf Allofs viel Arbeit, laufen doch im Sommer gleich zwölf weitere Spieler-Verträge aus. Nach den international mageren Jahren geht bei den Bremern die Tendenz zu leistungsbezogenen Verträgen. Dies könnte auch Kapitän Clemens Fritz und Nationaltorhüter Tim Wiese treffen. Bereits im Sommer war Wiese vom VfL Wolfsburg umworben worden.

Wiese ist nicht der einzige namhafte Torwart, der zu haben wäre. In Leverkusen steht Adler auf dem Abstellgleis. Die frühere deutsche Nummer eins, derzeit mit einer Knieverletzung außer Gefecht, hatte sich bei Vertragsgesprächen verzockt. Leverkusen setzt zukünftig auf Bernd Leno, der für etwa sieben Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtet worden war. Wo der Weg von Adler hinführt, ist fraglich. Genauso im Fall Ballack. Er wird Bayer im Sommer verlassen. Die USA und England sind als mögliche Ziele des Mittelfeldspielers im Gespräch. dapd

Foto: Eisenhuth/dpa

Hintergrund

Michael Ballack nimmt das Versöhnungsangebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an. Wenn Generalsekretär Wolfgang Niersbach mit ihm sprechen wolle, dann mache er das natürlich, sagte der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler hatte versucht, im Streit zwischen Ballack, der Bundestrainer Joachim Löw in Bezug auf seine Ausmusterung aus der Nationalelf der Lüge bezichtigt, zu vermitteln und mit dem designierten DFB-Präsidenten Niersbach telefoniert. sid

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