Was macht man, wenn einen alle kennen, man sich aber trotzdem vorstellen soll? Mario Götze stand bei seiner Präsentation beim FC Bayern München vor der Aufgabe. Er hat sie gelöst, wie man das erwarten durfte. Und weshalb ihn Matthias Sammer lobte. Alle "Fangfragen exzellent pariert" habe der Nationalspieler, sagte der Sportvorstand und redete sich in Rage. Wodurch die Fragen danach auf ihn zielten, nicht auf Götze, weshalb der Jungstar nicht mehr die Hauptrolle spielte. Er war von Borussia Dortmund für 37 Millionen Euro Ablöse "übergelaufen", was der BVB auf böse Hintergedanken Sammers zurückführte. Der erregte sich: "Ich weiß nicht, warum wir ein Problem mit Dortmund haben sollten. Dortmund redet seit Wochen über München. Aber München sagt seit Wochen nichts." Man habe kein Problem.

Das Thema kann also entgleiten, wenn der Hauptdarsteller wie Götze, der mit Jan Kirchhoff vom FSV Mainz als Neuzugang vorgestellt wurde, kaum noch Geheimnisse verraten kann - oder will. Das hat Sammer zu spüren bekommen. Denn es ging dann auch um Mario Gomez. Der selbe Vorname, die selben Initialen: MG. Aber Gomez wird nicht mehr solche Sätze sagen wie "Germanys next Topstar", wie das FCB-Stadionheft Götze nennt. Der erklärte: "Sportlich ist das für mich der richtige Weg. Ich bin überzeugt, dass ich mich hier weiterentwickeln werde. Verein, Mannschaft, Trainer, Philosophie, Perspektive. Ich habe das Gefühl, dass das genau das Richtige für mich ist. Ich spiele jetzt beim besten Verein der Welt - was für eine Herausforderung."

Bei Gomez geht es dagegen darum, wie sich die Verhandlungen mit dem AC Florenz um die Ablöse entwickeln. "Die Fakten liegen auf dem Tisch, sind aber nicht geklärt", sagte Sammer. Erhöht Florenz den Einsatz nicht, wird Gomez morgen nach Italien reisen - mit dem FCB ins Trainingslager am Gardasee. Dorthin wird der neue "MG" der Münchner auch reisen. Götze hofft, nach seinem Muskelbündelriss kommende Woche ins Lauftraining einsteigen zu können.

"Einen der herausragenden Spieler der Welt" hat Sammer Götze genannt. Die hohe Ablöse gehöre zum "normalen Lauf der Dinge im Fußball" und sei "eher eine Wertschätzung, worauf man stolz sein kann. Ich bin gerade 21 geworden und kann meinen Traum leben", erwiderte Götze. Was man eben so sagt, um selbstbewusst und bescheiden zugleich zu wirken.

Ende Juli ist mit Götze im Mannschaftstraining zu rechnen. Dann wird sich zeigen, was Trainer Pep Guardiola mit ihm vorhat. In den "planerischen Gesprächen" mit ihm seien dessen Spielidee und der gewünschte Spielertypus dafür erkennbar gewesen, verriet Sammer: "Die Idee in verschiedenen Situationen ist perfekt auf Mario zugeschnitten." Götze darf sich also durchaus als Guardiolas Wunschspieler für den zentralen offensiven Bereich fühlen, sagte Sammer. Bisher galt der von den Bayern-Chefs abgelehnte und zum FC Barcelona gewechselte Neymar als dessen Wunschspieler.

Ein Geheimnis hat Götze dann doch noch verraten. Er wird mit Bruder Fabian, der von Regionalligist VfL Bochum II zu Drittligist Spvgg. Unterhaching wechselt, eine Wohngemeinschaft beziehen. Und auf eine vermeintliche Fangfrage hat er sich auch noch eingelassen. "Dass Vergleiche fallen zu Barcelona und den Spielern, ist normal. Dafür sind wir gewappnet", erwiderte Götze. Es ging wieder einmal um vermeintliche Parallelen zu Lionel Messi und Götzes Rolle bei Guardiola. Zumindest war er gestern dann ja doch wieder Hauptdarsteller.

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Am Rande Sportvorstand Matthias Sammer hat dementiert, dass Bayern München Interesse an Abwehrchef David Luiz vom FC Chelsea hat. Dessen brasilianischer Nationalmannschaftskollege Thiago Silva soll laut Medien von Paris St. Germain zum FC Barcelona wechseln. Der Kapitän der Nationalelf soll 40 Millionen Euro Ablöse kosten. Barcelona hat gerade erst Brasiliens Jungstar Neymar für 57 Millionen Euro Ablöse vom FC Santos geholt. dpa/sid