Fußball-Regionalliga Südwest Der Ovtcharov-Bezwinger will endlich wieder das Tor treffen

Elversberg · Elversbergs Neuzugang Johannes Rahn war einst eines der größten deutschen Tischtennis-Talente und freut sich auf das Dery gegen den FCS.

 Der Elversberger Neuzugang Johannes Rahn agierte gegen Stadtallendorf glücklos.

Der Elversberger Neuzugang Johannes Rahn agierte gegen Stadtallendorf glücklos.

Foto: Andreas Schlichter

Es ist zwar erst ein Spiel in der neuen Saison der Fußball-Regionalliga gespielt, aber trotzdem kann ein Ausblick auf die Wintervorbereitung für die Spieler der SV Elversberg nicht schaden. Denn in den Wintertrainingslagern gehört es zum guten Brauch, dass sich die Spieler bei der Abendgestaltung auch mal in anderen Sportarten messen. Tischtennis-, Darts- oder Bowlingturniere sind an der Tagesordnung.

Vom Tischtennisschläger sollten die Elversberger im Winter aber besser die Finger lassen. Der Grund ist Neuzugang Johannes Rahn. Der 31-Jährige wechselte in diesem Sommer vom Drittligisten Fortuna Köln nach Elversberg. In der Jugend war Rahn Dritter bei den deutschen Tischtennis-Meisterschaften. Rahn schlug damals unter anderem die deutsche Nummer eins Dimitrij Ovtcharov. „Oh je, das ist lange her. Damals war ich 15 Jahre alt. Aber ich spiele heute immer noch gerne ein paar Bälle zum Spaß“, sagt Rahn, der bis zum Alter von 17 Jahren eigentlich nur Tischtennis im Kopf hatte. „Fußball habe ich zwar auch gespielt, aber Tischtennis war Nummer eins. Das änderte sich, als plötzlich die TuS Koblenz anklopfte und Interesse hatte“, erzählt der in Hachenburg geborene Rheinländer.

Ab diesem Zeitpunkt setzte Rahn alles auf Fußball. Der Stürmer brachte es bis heute auf 56 Zweitligaspiele für die TuS Koblenz und Arminia Bielefeld. In der 3. Liga stand Rahn 198 Mal für Koblenz, Bielefeld, den VfB Stuttgart II und zuletzt Fortuna Köln auf dem Platz. Die SVE ist erst der fünfte Verein des 31-Jährigen in seiner 14-jährigen Profikarriere. „Ich habe bislang in bei all meinen Stationen versucht, heimisch zu werden und wollte immer meine Verträge erfüllen. Das wird auch in Elversberg so sein. Ich bin hier in den ersten Wochen sehr gut aufgenommen worden“, berichtet Rahn, der sich eine Wohnung im französischen Saargemünd ausgesucht hat. „Ich habe noch nie im Ausland gewohnt. Ich finde das spannend und freue mich schon auf ein kleines Kulturprogramm, wenn mal die Zeit dafür ist.“

In den nächsten Wochen wird das mit der Zeit so eine Sache. Bis zur Winterpause stehen extrem viele Spiele auch unter der Woche an. Das erste davon ist gleich morgen, 19 Uhr, in Elversberg gegen den 1. FC Saarbrücken. „Das wird direkt ein Härtetest. Der FCS hat enorme Qualität, aber ich freue mich auf das Spiel“, sagt Rahn.

Beim 0:0 am vergangenen Samstag gegen Eintracht Stadtallendorf hatte Rahn die größte Torchance des Spiels, traf aber mit dem Kopf den Ball nicht richtig. Es wäre das erste Pflichtspieltor des 31-Jährigen seit fast zwei Jahren gewesen. „Als Stürmer ist das eine verdammt lange Zeit, und ich bin froh, wenn ich endlich mal wieder treffe. Ich will Spaß am Fußball haben, dazu gehören als Stürmer nun mal die Tore.“ Vielleicht klappt es mit dem ersten Tor ja gegen den FCS. Vielleicht sitzt Rahn aber auch nur auf der Bank, da die SVE fünf Stürmer in ihren Reihen hat. „Der große Kader ist für den Trainer und für uns Spieler gut. Wer weiß, was in so einer Saison alles passieren kann. Jeder muss sein Ego hinten anstellen“, wählt der 31-Jährige bedachte Worte, die nicht von ungefähr kommen. Johannes Rahn hat ein Lehramtsstudium abgeschlossen und ist Realschullehrer für Mathematik und Sport. Um die Zukunft braucht sich der Stürmer demnach keine Gedanken machen. „Ich möchte schon ganz gerne noch ein paar Jahre Fußballspielen. Und Gedanken um die Zukunft mache ich mir schon – denn die ist morgen gegen den 1. FC Saarbrücken.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort