Der Olympiasieger meldet sich zurück

Seoul. Jan Frodeno ist zurück. Der Triathlon-Olympiasieger von 2008 hat im südkoreanischen Seoul das zweite Rennen der Weltmeisterschafts-Serie gewonnen und sich damit die Chance auf den Weltmeisterschafts-Titel erhalten

Seoul. Jan Frodeno ist zurück. Der Triathlon-Olympiasieger von 2008 hat im südkoreanischen Seoul das zweite Rennen der Weltmeisterschafts-Serie gewonnen und sich damit die Chance auf den Weltmeisterschafts-Titel erhalten. Einen Monat nach dem missglückten Saisonauftakt in Sydney setzte sich der 28-Jährige von Tri Sport Saar Hochwald am vergangenen Samstag auf der Zielgeraden gegen den Australier Courtney Atkinson durch. "Ich wusste, dass ich einen guten Sprint habe. Dennoch bin ich der Meinung, dass es in solchen Situationen nicht mehr wirklich um den Körper geht: Der mit dem größten Willen setzt sich schlussendlich durch", sagte Frodeno, der "überglücklich" war - vor allem über seinen überragenden Zehn-Kilometer-Lauf. Den absolvierte "Frodo" nämlich genau wie Atkinson in der phänomenalen Zeit von 29:08 Minuten - und das, nachdem beide schon 1,5 Kilometer Schwimmen und 40 Kilometer Radfahren in den Beinen hatten. Nach Schwimmen und Radfahren lagen die Favoriten in einer Spitzengruppe eng beisammen. Atkinson sprengte beim Wechsel auf die Laufstrecke mit einem harten Antritt die Favoriten-Gruppe - nur einer konnte ihm folgen: Frodeno. Der jagte ihm hinterher, lief auf ihn auf und rang ihn auf der Ziellinie nieder - mit einem Sprint, der an "Frodos" großen Tag bei den Olympischen Spielen in Peking erinnerte. "Courtney hat nach dem Wechsel auf die Laufstrecke ein ganz schönes Tempo vorgelegt. Es war nicht einfach, ihm zu folgen", sagte Frodeno nach seinem ersten Saisonsieg. "Ich wollte bis zum Schluss-Spurt dran bleiben. Die lange Zielgerade hat mir in die Karten gespielt." In der Gesamtwertung der seit 2009 ausgetragenen WM-Serie verbesserte sich Frodeno auf Rang fünf (871 Punkte). In Führung liegen der Russe Alexander Brukhankov (1326) und der Neuseeländer Bevan Docherty (1301), die am Samstag die Plätze sechs und sieben belegten. Docherty hatte den Auftakt in seiner Heimat Australien gewonnen. In Sydney war Frodeno in aussichtsreicher Position in einen Rad-Sturz verwickelt und wurde nur 32.Ebenfalls beeindruckend war die Leistung von Steffen Justus. Der WM-Fünfte von 2009, der seit dieser Saison für die Triathlon-Freunde Saarlouis startet, belegte bei seiner WM-Premiere 2010 32 Sekunden hinter Frodeno Platz fünf. Die übrigen deutschen Starter vom Olympiastützpunkt in Saarbrücken, Sebastian Rank und Christian Prochnow, belegten die Ränge 26 und 52. Der spanische Topfavorit Javier Gomez wurde Zwölfter. Der Weltmeister von 2008 hatte zuletzt mit einer schmerzhaften Gesäßmuskel-Verletzung zu kämpfen.Bei den Frauen setzte sich die Schweizerin Daniela Ryf gegen Barbara Riveros Diaz aus Chile und Titelverteidigerin Emma Moffatt aus Australien durch. Die Neubrandenburgerin Anja Dittmer wurde Elfte.Heute geht es für Frodeno zurück nach Europa. Das "Triathlon Camp" im andalusischen Robinson Club wartet. In Spanien wird sich der Olympiasieger an das dortige Klima gewöhnen, denn am 6. Juni steht in Madrid die nächste WM-Station vor der Tür. Topfavorit Gomez dürfte in seiner Heimat dann wieder zu den Siegkandidaten zählen. dpa/mwe

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