Der "Lutscher" darf nicht gewinnen

Toblach. Petter Northug wird die Tour de Ski auch 2011 nicht gewinnen. Das ist zumindest die Meinung der Experten. Und auch im Lager der Langläufer wird darüber gesprochen. Zwar ist der Norweger in der Gesamtwertung als Dritter hinter dem Schweizer Dario Cologna und dem Schweden Marcus Hellner vor den letzten Etappen in Val di Fiemme mit 1:50 Minuten Rückstand noch in Reichweite

 Petter Northug gilt als derzeit komplettester Langläufer - beliebt ist er aber nicht. Foto: dpa

Petter Northug gilt als derzeit komplettester Langläufer - beliebt ist er aber nicht. Foto: dpa

Toblach. Petter Northug wird die Tour de Ski auch 2011 nicht gewinnen. Das ist zumindest die Meinung der Experten. Und auch im Lager der Langläufer wird darüber gesprochen. Zwar ist der Norweger in der Gesamtwertung als Dritter hinter dem Schweizer Dario Cologna und dem Schweden Marcus Hellner vor den letzten Etappen in Val di Fiemme mit 1:50 Minuten Rückstand noch in Reichweite. Doch gegen Northug spricht etwas anderes: Er wird keine Unterstützung bekommen, sollte er attackieren. Denn Northug hat sich zum Feindbild der Konkurrenz gemacht. Der 25-Jährige reizt nicht nur die internationale Gegnerschaft, sondern auch Teamkollegen mit Arroganz und Egoismus.

Der 1,85 Meter große Modell-Athlet hat eine große Zukunft vor sich. Schon jetzt wird er in seiner Heimat wegen seiner Erfolge wie den zwei Olympiasiegen von Vancouver und den drei Weltmeister-Titeln von 2009 gefeiert. Bei der Wahl zum norwegischen Sportler des Jahres bezwang er Biathlon-Star Ole Einar Björndalen. Was den privat ruhigen und schüchternen mehrfachen Junioren-Weltmeister zur Reizfigur macht, sind seine Psycho-Tricks. Führungsarbeit kennt man von ihm nicht. Northug gilt als "Lutscher", der den Windschatten der anderen nutzt. Die gesparten Kräfte nutzt er dann im Spurt zu seinen Gunsten.

Zuletzt wurde er wieder mal durch unsportliche Gesten auffällig. Beim Weltcup in La Clusaz kam er aus Frust über Platz zwei zu spät zur Siegerehrung. Auf der Tour-Etappe in Oberstdorf wechselte er beim Zwischenspurt bewusst unmittelbar vor dem heranstürmenden Cologna die Spur. Die Strafen, die er bekam, nimmt er als Affront gegen sich auf. "Die FIS will anscheinend, dass Cologna die Tour gewinnt", ließ er wissen. dpa

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