Der Leitwolf kehrt zurück

Saarlouis · Seit einem Jahr hat Danijel Grgic nicht mehr als Aktiver auf dem Handballfeld gestanden. Doch nach dem Saison-Aus von Nikolaos Riganas kehrt der 38-Jährige noch einmal ins Team der HG Saarlouis zurück.

 Danijel Grgic legt sich in den kommenden drei Spielen noch einmal für die HG Saarlouis krumm. Foto: Ruppenthal

Danijel Grgic legt sich in den kommenden drei Spielen noch einmal für die HG Saarlouis krumm. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Diese Meldung dürfte bei so manchem saarländischen Handball-Fan großes Erstaunen verursachen: Danijel Grgic, der mittlerweile 38-jährige langjährige Leitwolf des Zweitligisten HG Saarlouis , wird reaktiviert. In den beiden vorletzten Spielzeiten ließ er seine Karriere langsam ausklingen, im Sommer 2014 war Schluss. Eigentlich. Doch nach der schweren Verletzung von Rückraumspieler Nikolaos Riganas (Kreuzbandriss) kehrt "Dado" für die letzten drei Saisonspiele auf die Platte zurück. Am Samstag empfängt Grgic mit der HG um 19.30 Uhr den HC Empor Rostock in der Stadtgartenhalle.

"Ich habe mich nicht darum beworben. Aber wenn jemand meine Hilfe braucht, helfe ich gern", sagt der frühere kroatische Nationalspieler. "Man muss allerdings wissen, dass ich ein Jahr lang nicht gespielt habe." In dieser Zeit hat er spielen lassen - als Jugendkoordinator und Trainer die A-Jugend des Vereins in der Bundesliga. Seit Dienstag ist er nun wieder im Mannschaftstraining und hat dieses ohne größere Probleme überstanden: "Ich mache ja auch in meiner Freizeit viel Sport", sagt der zweifache Vater, der seit knapp einem Jahr bei einem großen Saarlouiser Kaufhaus angestellt ist. "Ich habe vielleicht nicht zu 100 Prozent die handballspezifische Ausdauer. Aber ich war sowieso nie jemand, der von der Schnelligkeit gelebt hat."

Ob überhaupt und wie lange er spielen wird, ist noch völlig offen. Klar ist nur: Allein seine Präsenz wird die Mannschaft motivieren: "Vielleicht kann ich der Mannschaft ein bisschen Sicherheit geben, damit wir die letzten drei Spiele gewinnen können", sagt er. Nüchtern betrachtet könnte es sogar sein, dass selbst drei Siege nicht zum Klassenverbleib reichen. Zwar steht Saarlouis auf einem Nichtabstiegsplatz - allerdings nur, weil es ein um ein Törchen weniger schlechtes Torverhältnis hat als der TSV Bayer Dormagen. "Wir haben keinen Spielraum mehr für Fehler", weiß Grgic, der dem Team keinen Vorwurf macht. "Dafür war ich nicht nah genug dran und habe nur bei den Spielen zugeschaut. Es kann jetzt nur darum gehen, in den letzten Wochen das Maximum herauszuholen."

Um das zu bewerkstelligen, hofft Grgic auf eine verletzungsfreie Trainingswoche - sowohl für sich selbst, aber auch für den Rest der Mannschaft. Riganas fällt wohl für das ganze Jahr 2015 aus. So lange wird der 38-jährige Grgic ihn nicht ersetzen. Aber in der Rolle als Motivator und Leitwolf auf oder neben dem Spielfeld kann die HGS ihn auch für drei Spiele sicher gut gebrauchen.

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