Kegel-Bundesliga Für Dilsburg ist Fastnacht wieder gestrichen

Dilsburg · Die Bundesliga-Keglerinnen starten an diesem Samstag in Remscheid in die Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Am 29. Februar findet der zweite Endrunden-Spieltag auf der Heimbahn des KSC statt.

 Obwohl Fastnacht für sie wieder einmal gestrichen ist, haben die Spielerinnen des KSC Dilsburg gut lachen. Elke Radau-Lambert, Susanne Bäsel, Hannah Siebert, Birgit Stauner, Sandra Keller, Nadine Hamm (von links) sowie Veronika Ulrich (vorne) freuen sich auf den Start der Endrunde.

Obwohl Fastnacht für sie wieder einmal gestrichen ist, haben die Spielerinnen des KSC Dilsburg gut lachen. Elke Radau-Lambert, Susanne Bäsel, Hannah Siebert, Birgit Stauner, Sandra Keller, Nadine Hamm (von links) sowie Veronika Ulrich (vorne) freuen sich auf den Start der Endrunde.

Foto: Heiko Lehmann

„Ich muss zuerst einmal warm werden. Ich habe seit zwei Wochen keine Kugel mehr geworfen“, rief Veronika Ulrich auf der Kegelbahn des TuS Neunkirchen zu ihren Mitspielerinnen. Die Mannschaft des amtierenden Vizemeisters KSC Dilsburg trainiert und spielt in Neunkirchen, da es in Dilsburg keine Anlage mit vier Bahnen gibt, die für die Bundesliga gefordert sind. Veronika Ulrich läuft an – und räumt mit ihrem ersten Wurf nach zwei Wochen gleich alle neun Kegel ab. „Ich kenne die Bahn ja und weiß, wie ich werfen muss. Ein bisschen Glück war vielleicht auch dabei“, sagt die 30-Jährige und grinst.

Bei jedem Neuner klingelt es auf der Kegelbahn. Und am Mittwoch beim Abschlusstraining klingelte es an einer Tour. Das kann ja wohl nicht nur Glück sein. „Ein bisschen Talent sollte man natürlich auch haben. Zudem machen wir das alle ja schon jahrelang“, erklärt Veronika Ulrich. Sie kegelt seit 18 Jahren, war mehr als 20 Mal Saarlandmeisterin und genau so oft deutsche Meisterin. 2019 wurde die junge Mutter zum achten Mal Weltmeisterin. Grund genug, dass die Stadt Neunkirchen die Wiebelskircherin zur Sportlerin des Jahres wählte. „Ich werfe pro Woche etwa 120 Mal auf der Bahn. Hinzu kommt bei mir noch Training im Fitness-Studio. Ein Ausgleichssport ist wichtig beim Kegeln“, sagt die 30-Jährige.

Alle Spielerinnen gingen am Mittwoch äußerst konzentriert zur Sache. Und das hatte einen Grund. Am diesem Samstag, 15. Februar, beginnt die Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Der KSC Dilsburg hat die Saison als Tabellendritter abgeschlossen. Die ersten Vier qualifizieren sich für die Endrunde. Dass es in diesem Jahr für den Titel reicht, bezweifelt Veronika Ulrich. „Es wird extrem schwer. Die beste Mannschaft der Saison startet mit vier Punkten in die Playoffs, der Zweite mit drei Punkten, der Dritte mit zwei Punkten und der Vierte mit einem Punkt. Bei den vier Playoff-Spieltagen werden jeweils wieder diese Punkte von eins bis vier vergeben“, erklärt die 30-Jährige das System in der Endrunde.

Das hört sich doch machbar an, oder?„Das Problem ist, dass wahrscheinlich jede Mannschaft ihr Heimspiel gewinnt. Beim Kegeln ist der Vorteil auf der eigenen Bahn extrem. Das ist nicht vergleichbar mit Fußball“, berichtet Veronika Ulrich. Geschlagen geben sich die Dilsburger Damen aber noch lange nicht. Zumal sie nach einer langen Saison einen Grund zum Feiern haben wollen. Denn Fastnacht ist wie immer gestrichen. „Unsere Saison geht immer bis Anfang Februar und zwei Wochen später starten die Playoffs. Karneval fällt bei uns eigentlich immer aus“, sagt die Weltmeisterin.

An diesem Samstag muss der KSC Dilsburg zum ersten Playoff-Spieltag nach Remscheid. Bereits um 6.30 Uhr ist in Neunkirchen Abfahrt. Das Spiel beginnt um 12 Uhr und dauert etwa sechs Stunden. „Nach Playoff-Spieltagen bin ich immer total platt. Der ganze Tag kostet richtig viel Kraft. Aber vielleicht haben wir ja einen Grund, um auf der Rückfahrt ein bisschen zu feiern“, hofft Veronika Ulrich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort