Der Kopf spielt mit

Saarlouis · Die HG Saarlouis spielt in der 2. Handball-Bundesliga an diesem Samstag in der Stadtgartenhalle gegen den TV Neuhausen. Die Mannschaft um Lars Weissgerber peilt den fünften Sieg im fünften Heimspiel an.

 Lars Weissgerber (rechts) hat sich zu einem festen Bestandteil der Zweitliga-Mannschaft der HG Saarlouis entwickelt. Der Jugend-Nationalspieler überzeugt mit guten Leistungen. Foto: Ruppenthal

Lars Weissgerber (rechts) hat sich zu einem festen Bestandteil der Zweitliga-Mannschaft der HG Saarlouis entwickelt. Der Jugend-Nationalspieler überzeugt mit guten Leistungen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Vor zwei Jahren debütierte er als 16-jähriger Schüler in der 2. Handball-Bundesliga - mittlerweile ist er 18 Jahre alt, Student und Stammkraft mit Sonderaufgabe: Lars Weissgerber von der HG Saarlouis . Der gebürtige Saarländer will den überaus positiven Saisonstart mit der HG fortsetzen und an diesem Samstag den fünften Sieg im fünften Heimspiel einfahren. Gegner in der Stadtgartenhalle ist ab 19.30 Uhr Tabellenschlusslicht TV Neuhausen.

Der Mann vom Punkt

"Natürlich hatte Neuhausen einen Fehlstart. Aber die haben fast alle Spiele relativ knapp verloren", sagt Weissgerber und gibt das Erfolgsrezept vor: "Wir müssen gegen ihre offensive 3-2-1-Deckung den Ball lange halten und uns viel bewegen. Wenn wir das schaffen, sollten mit unseren Zuschauern im Rücken zwei Punkte möglich sein." Der Linkshänder wurde bisher in allen neun Spielen im rechten Rückraum oder Rechtsaußen eingesetzt. Zudem übernahm er mit den Siebenmetern eine Sonderaufgabe: "Solange man die Dinger reinmacht, kann man sich den nächsten wieder nehmen. Wenn man zwei, drei Mal verwirft, kann wieder jemand anderes an die Linie treten", findet Weissgerber.

Seine Stärke beim Nervenspiel im Duell mit den gegnerischen Torhütern ist der gezielte Einsatz oder Nichteinsatz des Kopfes: "Die Torhüter schauen sich ja auch in der Videoanalyse an, wohin ich die letzten Siebenmeter geworfen habe. Dafür kann man schon mal den Kopf anschalten, aber in den meisten Situationen entscheide ich intuitiv, wohin ich werfe." Und die Intuition lässt ihn nur selten im Stich. Bisher hat der Wirtschafts- und Rechtsstudent 31 Tore erzielt, neun davon waren Siebenmeter. Seine Trefferquote liegt nach offiziellen Daten der Handball Bundesliga (HBL) bei starken 77,5 Prozent.

In der öffentlichen Statistik der HBL wird Lars Walz noch nicht geführt. Der 18-Jährige hat nicht nur den Vornamen mit Weissgerber gemein - auch er gehört als A-Jugendlicher schon fest zum Zweitliga-Kader und sammelt fleißig Einsatzminuten und Tore. "Er macht das alles sehr cool", attestiert Weissgerber: "Im Training gibt er immer Vollgas, macht sein Ding und hat keine Angst. Das ist schon die halbe Miete, wenn man sich weiterentwickeln will."

Walz und Leist machen Druck

Walz selbst "hätte vorher nicht gedacht, dass ich bei jedem Saisonspiel dabei bin. Es läuft einfach super", sagt der 18-Jährige, der vornehmlich auf Linksaußen eingesetzt wird: "Ich wollte es einfach und das hat man im Training gesehen." Dieses Selbstbewusstsein erinnert an Bruder Peter Walz, der mit 21 Jahren schon ein Leistungsträger der HG am Kreis ist.

Walz junior stellt für Lars Weissgerber keine Konkurrenz dar - wohl aber Philipp Leist. Der 25-jährige Rechtsaußen trainiert nach seiner Rückkehr von einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt seit vergangener Woche wieder mit. Ob ihn Trainer Heine Jensen schon an diesem Samstag gegen Schlusslicht Neuhausen wieder in den Kader beruft, ist noch unklar. "Er macht den Eindruck, als wäre er nie weg gewesen", meint Lars Weissgerber: "Konkurrenz ist immer gut, das puscht die Mannschaft. Und wir brauchen in dieser Saison ohnehin jeden Mann, um die Klasse zu halten."

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