Der Kapitän muss zuschauen

Homburg · An diesem Samstag spielt der FC Homburg beim Aufstiegskandidaten Eintracht Trier. Nach der 0:4-Pleite in Hoffenheim ist Wiedergutmachung angesagt – möglicherweise wieder ohne Kapitän Andreas Gaebler.

Während andernorts im Saarland Trainer schon bei knapperen Niederlagen ihren Hut nehmen mussten, sitzt Jens Kiefer beim Fußball-Regionalligisten FC Homburg fest im Sattel. "Wer Erfolg und Kontinuität haben will, darf sich nicht alle drei Wochen bei einer Niederlage in die Hose machen. Und wer Erfolg dem Zufall überlassen will, sollte besser Lotto spielen", stärkt FCH-Vorstands-Chef Herbert Eder seinem Trainer vor dem Spiel beim Aufstiegskandidaten Eintracht Trier am kommenden Samstag (14 Uhr, Moselstadion) den Rücken.

Dabei startete der FCH mit einer herben 0:4-Pleite bei der TSG Hoffenheim II denkbar ungünstig in das neue Fußball-Jahr. Das folgende Heimspiel gegen den SC Freiburg II fiel witterungsbedingt aus. Unter den Beobachtern wird aber weiter diskutiert, inwieweit das neue Spielsystem als Ursache für den schwachen Auftritt in Hoffenheim herangezogen werden kann. "Dass das mit dem System zu tun hatte, würde ich nicht sagen. Die ersten drei Tore waren Geschenke von uns. So verlierst du jedes Spiel, egal mit welchem System", nennt Andreas Gaebler individuelle Fehler als Grund für die Klatsche und bestätigt damit die Analyse seines Trainers.

Für den gelernten Rechtsverteidiger Gaebler macht es die neue Dreier-Abwehrreihe, die in der Regel mit drei Innenverteidigern bestückt ist, deutlich schwieriger, in die Mannschaft zu kommen. In Hoffenheim stand der Kapitän erstmals in dieser Spielzeit nicht in der Startelf. "Ich habe dem Trainer gesagt, dass das kein Problem ist, aber natürlich bin ich traurig über die Entscheidung. Wenn er mit Jan einen jungen Spieler bringen will, ist das legitim. Der Trainer hat mir gesagt, dass das keine Degradierung ist", sagt der 32-Jährige.

Auch Gaeblers angesprochener Vertreter Jan Eichmann sagt: "Das 0:4 hatte nichts mit dem System zu tun." Für den 19-Jährigen, der vor der Saison aus der U19 des 1. FC Saarbrücken gekommen war, war es der erste Startelf-Einsatz bei den Profis. "Überrascht über die Nominierung war ich weniger. Ich hatte ein gutes Gefühl, und die Vorbereitung ist gut gelaufen für mich", sagt Eichmann. Der junge Verteidiger hat Blut geleckt, will sich weiter empfehlen. "Klar, das System mit drei Innenverteidigern kommt mir entgegen. Ich denke, es wird immer schwieriger für den Trainer werden, an mir vorbeizukommen", sagt Eichmann.

In der gesamten bisherigen Saison war er zuvor auf gerade einmal sieben Einsatzminuten gekommen. Dass Kiefer ihn in Hoffenheim einem 90-minütigen Stresstest unterzog, ist auch ein Hinweis darauf, dass der Trainer bereits mit einem Auge auf die nächste Saison blickt. Für den Tabellenachten ist in dieser Spielzeit nicht mehr viel zu holen. Entsprechend kann Kiefer die verbleibenden 14 Spiele nutzen, um zu testen, wer für die nächste Saison in Frage kommt und wer gehen muss. Dass dies nicht unbedingt den Ergebnissen zuträglich ist, nimmt der Trainer als notwendiges Übel hin. "Ich kann nur schwer mit Niederlagen umgehen. Aber es wird weiter Rotationen geben. Dass das nicht zu einer eingespielten Mannschaft führt, nehmen wir in Kauf", sagt Kiefer.

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