Topspiel der Regionalliga Südwest Der Kämpfer macht eine klare Ansage

Elversberg · Abwehrchef Kevin Maek sieht seine SV Elversberg im Spitzenspiel gegen Saarbrücken gefordert. Er selbst will treffen.

Die Elversberger Teamkollegen freuen sich mit ihrem Torschützen Kevin Maek (rechts). Der Abwehrchef hat einen beeindruckenden Toreschnitt in seiner Aktiven-Karriere. Nur gegen den FCS hat er bisher noch nicht getroffen.

Die Elversberger Teamkollegen freuen sich mit ihrem Torschützen Kevin Maek (rechts). Der Abwehrchef hat einen beeindruckenden Toreschnitt in seiner Aktiven-Karriere. Nur gegen den FCS hat er bisher noch nicht getroffen.

Foto: Andreas Schlichter

Genervt und kochend vor Wut verließ Kevin Maek am vergangenen Samstag nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Waldhof Mannheim den Platz. „Gleich“, sagte Maek auf eine Interview-Anfrage und marschierte schnurstracks Richtung Kabine. In einem weiteren Topspiel um die Relegationsplätze in der Fußball-Regionalliga Südwest hatte der 29-Jährige zunächst auf der Ersatzbank der SV Elversberg gesessen – und mitansehen müssen, wie sein Team bereits vor der Pause einen 0:2-Rückstand kassierte. Trainer Karsten Neitzel hatte die Innenverteidigung anfangen lassen, die eine Woche vorher beim 9:0 gegen den TSV Eintracht Stadtallendorf spielte.

„Ich bin so genervt, weil wir verloren haben. Nicht, weil ich nicht von Anfang an gespielt habe. Wir haben schon wieder ein Spitzenspiel verloren, das ist frustrierend“, sagte Maek, als er eine Viertelstunde später wieder aus der Kabine kam. Auch Tage später ist Maek noch enttäuscht. „Wir dürfen jetzt einfach kein Topspiel mehr verlieren, das ist Fakt. Wir werden kämpfen, noch ist überhaupt nichts verloren“, sagt er vor dem Duell mit Spitzenreiter und Titelfavorit 1. FC Saarbrücken am Samstag (14 Uhr) in Völklingen.

Kämpfen – das kann der gebürtige Berliner Maek wie kein Zweiter. Seit seinem 21. Lebensjahr ist er Stammspieler, egal bei welchem Verein er unter Vertrag stand. Das einzige Hindernis zum ganz großen Profifußball waren Verletzungen. Knochenbrüche hatte der 1,92-Meter-Hüne zwar nie. Nach einer starken Saison 2010/2011 wechselte Maek vom Drittligisten SV Werder Bremen II zum Zweitligisten Alemannia Aachen. Es folgten ein Syndesmosebandriss und ein Meniskusriss in einer Saison. Ohne ein einziges Spiel für die Alemannia gemacht zu haben, ging Maek zum damaligen Drittligisten 1. FC Saarbrücken. „So kann es in der Karriere nun mal laufen. Man braucht Glück, um es bis ganz nach oben zu schaffen“, sagt der 29-Jährige.

Ob er sich in der 2. Liga oder noch höher hätte durchsetzen können, darüber kann nur spekuliert werden. Sicher ist aber, dass Maek im Jahr 2015 mit der SV Elversberg im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten FC Augsburg spielte (1:3 nach Verlängerung). Maek übersprang beim 1:0 den Brasilianer Caiuby und köpfte die Führung. Der damalige Augsburg-Trainer Markus Weinzierl lobte Maek nach dem Spiel in den höchsten Tönen. Als Innenverteidiger erzielte er in der Liga damals zehn Saisontore für die SVE. Angebote flatterten reihenweise ins Haus, doch Maek blieb bei der SVE.

„Meine Familie (Frau und zwei Kinder, Anm. der Redaktion) fühlt sich sehr wohl hier, und das zählt für mich mittlerweile vielleicht mehr als meine Karriere“, sagt der Elversberger Abwehrchef. Mehrere Muskelfaserrisse, einen weiteren Meniskusriss, einen Kreuzbandriss und einen Sehnenriss im Oberschenkel hat er über die Jahre auch noch angesammelt, in dieser Saison ist Maek bislang aber verletzungsfrei. Es wäre nach der Spielzeit 2014/2015 beim FCS erst die zweite, die er ohne Verletzung überstehen könnte.

Die Saarbrücker ließen den Innenverteidiger übrigens im Jahr 2015 ohne Gegenwehr nach Elversberg wechseln. „Der damalige Trainer Fuat Kilic wollte mich unbedingt behalten und eine Mannschaft um mich aufbauen, aber der Gesamtverein wollte das nicht“, erklärt Maek, der in seiner gesamten Aktiven-Karriere im Schnitt alle sechs Spiele trifft. Eine Bilanz, die in seiner Mannschaft sogar viele Stürmer nicht erreichen. Meistens ist er bei Standardsituationen per Kopf zur Stelle, er verwandelt aber auch Freistöße. Nur gegen den FCS hat der 29-Jährige noch nie getroffen. „Dann gucken wir mal, ob wir das am Samstag ändern können“, sagt der Kämpfer der SV Elversberg und hofft auf ein gutes Ergebnis.

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