Der Jüngste ist der Schnellste

Reinheim. Sie konnten sich nicht rechtzeitig retten. Ohne Rücksicht auf Verluste köpfte Alexander Wachter die geschüttelte Sektflasche und begoss vor allem zwei der jungen Frauen, die ihm zuvor noch gratulierend die Siegergeschenke überreicht hatten

 Doppelte Freude: Im Vordergrund jubelt der Österreicher Alexander Wachter über den Etappensieg in Reinheim, hinten ballt Gesamtsieger Mads Pedersen in gelb erleichtert die Fäuste. Foto: Schwarz

Doppelte Freude: Im Vordergrund jubelt der Österreicher Alexander Wachter über den Etappensieg in Reinheim, hinten ballt Gesamtsieger Mads Pedersen in gelb erleichtert die Fäuste. Foto: Schwarz

Reinheim. Sie konnten sich nicht rechtzeitig retten. Ohne Rücksicht auf Verluste köpfte Alexander Wachter die geschüttelte Sektflasche und begoss vor allem zwei der jungen Frauen, die ihm zuvor noch gratulierend die Siegergeschenke überreicht hatten. Man sah dem grinsenden Österreicher den Spaß an der Sache an, nachdem er gestern für den Sieg bei der letzten Etappe der Trofeo Karlsberg auf das höchste Podest steigen durfte. "Die Durchschnittsgeschwindigkeiten waren beeindruckend", urteilte Andreas Walzer, ehemaliger deutscher Rad-Profi und Olympiasieger, "das sind die besten Fahrer der Welt dieser Altersklasse. Schneller geht es nicht."Den großen Pokal des Gesamtsiegers bei Deutschlands renommiertester Junioren-Rundfahrt heimste ein Däne ein. Der jüngste Fahrer im Feld, Mads Pedersen, hatte nach vier Tagen und fünf Etappen das Gelbe Trikot behauptet. Zweiter wurde der Schwede Frederik Ludvigsson vor dem US-Amerikaner Timo Eisenhart. Dänemarks Team siegte zudem in der Mannschaftswertung. Bester Sprinter wurde der Franzose Lorenzo Manzin.

Doch der Publikumsliebling war ein anderer. Kein Fahrer stand so oft auf dem Treppchen wie Mathieu Van der Poel. Der Niederländer sicherte sich nicht nur das Bergtrikot, sondern hatte zwischenzeitlich sogar das grüne Sprinttrikot und das Trikot des Gesamtführenden des jüngeren Jahrgangs inne. Dafür musste er sich bei der Siegerehrung der zweiten Etappe sogar dreimal umziehen - eine stressige Sache. "Ich bin über mein Ergebnis sehr glücklich", sagte der 17-Jährige, der seine gewonnen Preise teilweise nicht mehr alleine tragen konnte, "einzig das Zeitfahren hätte besser sein können". Denn, wie schon oft bei der Trofeo, heimste der Zeitfahrsieger bei der dritten Etappe auch den Gesamtsieg ein. "Die Leistungsdichte ist so hoch, dass sich in den anderen Etappen kaum Ausreißer durchsetzen können", erklärte Andreas Walzer.

Das Abschneiden der deutschen Mannschaft sah der 42-Jährige kritisch. "Ich hätte mir etwas mehr gewünscht, aber es ist kein Drama." Bester deutscher Fahrer war Tristan Wedler auf Rang elf. Nico Denz und Silvio Herklotz landeten auf den Plätzen 14 und 15. Felix Drumm aus Mörsbach wurde 59. "Es war insgesamt ganz okay. Ich habe in letzter Zeit drei Rundfahrten mitgemacht, deshalb ging an den Bergen nichts mehr. Die Mannschaft kann aber zufrieden sein. Wir haben drei unter den ersten 20 und Nations-Cup-Punkte gesammelt", erklärte Drumm.Foto: erich schwarz

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