Bundesligisten souverän. Der HSV hat mal wieder seine eigenen Gesetze

Chemnitz · Die Favoriten leisten sich in der ersten Runde des DFB-Pokals kaum Stolperer – nur Hamburg und Augsburg blamieren sich.

 Aus in Runde eins: Die Spieler des Hamburger SV stehen nach der 1:3-Niederlage in Osnabrück enttäuscht auf dem Platz.

Aus in Runde eins: Die Spieler des Hamburger SV stehen nach der 1:3-Niederlage in Osnabrück enttäuscht auf dem Platz.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Der Pokal hatte bis zum Sonntagnachmittag keine eigenen Gesetze – dann blamierte sich der Hamburger SV. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol unterlag bei Drittligist VfL Osnabrück mit 1:3 (0:1) und schied damit als erster Fußball-Bundesligist in der ersten Runde aus. Und das trotz 72-minütiger Überzahl, Osnabrücks Marcel Appiah hatte Rot gesehen (Notbremse). Damit ist bereits vor dem Saisonstart beim Dino wieder reichlich Feuer unterm Dach.

Der FC Augsburg zog am Sonntagabend mit einer überraschenden 0:2-Niederlage bei Drittligist 1. FC Magdeburg nach. Schon 2014 war der FCA beim damaligen Regionalligisten in der ersten Runde mit 0:1 aus dem Pokal geflogen. Vor der Partie hatten Unbekannte den Augsburger Mannschaftsbus mit Parolen wie „Wessis jagen“ beschmiert.

Ansonsten hieß es für die Favoriten: Pflichtaufgaben erfüllt, letzte Erkenntnisse gesammelt und für den Saisonstart geprobt. In den Freitags- und Samstagsspielen geriet keiner der zehn Erstligisten ernsthaft in Gefahr, sich bei einem unterklassigen Gegner zu blamieren.

Sogar der nach mäßigen Leistungen in der Vorbereitung kritisierte FC Bayern München scheint rechtzeitig vor dem Bundesliga-Aufgalopp am kommenden Freitag (20.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen in die Spur zu kommen. Das lockere 5:0 beim Drittligisten Chemnitzer FC kommentierte Trainer Carlo Ancelotti jedenfalls mit Genugtuung. Der Italiener lobte „Spirit und Einstellung“ und freute sich über die Rückkehr von Arjen Robben und David Alaba.

Locker blieb auch Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus. Die Aufsteigerin in die Bundesliga sprach vor einem Freistoß mit Arjen Robben, als sich Franck Ribéry den Ball zurechtlegte und nebenbei ihre Schnürsenkel aufmachte. Steinhaus reagierte auf den Streich ganz cool und klopfte dem Spaßvogel aus Frankreich mehrmals auf die Schulter.

Auch Pokalverteidiger Borussia Dortmund übersprang die erste Hürde in Freiburg beim Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen (4:0) ohne Mühe. Pierre-Emerick Aubameyang schoss sich mit einem Dreierpack zum erfolgreichsten ausländischen Stürmer in der Geschichte des BVB. Der Gabuner löste mit nun 124 Pflichtspieltoren den Schweizer Stéphane Chapuisat (123 Treffer) ab.

Der 1. FC Köln (5:0 in Bremerhaven gegen die Leher Turnerschaft), der FSV Mainz 05 (3:1 in Lüneburg), der SC Freiburg (2:1 beim Petersen-Familienduell bei Germania Halberstadt), Bayer Leverkusen (3:0 nach Verlängerung beim Karlsruher SC) und Borussia Mönchengladbach (2:1 bei Rot-Weiß Essen) schafften bereits am Freitag den Sprung in die zweite Pokalrunde. Am Samstag folgten Werder Bremen (3:0 bei den Würzburger Kickers), 1899 Hoffenheim (1:0 in Erfurt) und Eintracht Frankfurt (3:0 beim TuS Erndtebrück).

Am Sonntag hatte Champions-League-Starter RB Leipzig beim 5:0 (1:0) bei Verbandsliga-Aufsteiger Sportfreunde Dorfmerkingen keine große Mühe. Hannover 96 drehte ein 0:1 gegen den Regionalligisten Bonner SC noch in ein 6:2 (1:1). Und der VfL Wolfsburg hatte beim 1:0 (0:0) gegen den Regionalligisten Eintracht Norderstedt deutlich mehr Mühe als erwartet. Viel Glück hatte am Sonntagabend der VfB Stuttgart. Bei Regionalligist FC Energie Cottbus lag der Bundesliga-Aufsteiger mit 0:2 hinten, nach 2:2 über 90 und 120 Minuten gewann der VfB das Elfmeterschießen mit 4:3.

Beim FC Schalke 04 gab es schon vor dem Pokalspiel an diesem Montag beim Regionalligisten BFC Dynamo Berlin (18.30 Uhr/Sky) eine faustdicke Überraschung. Denn Weltmeister Benedikt Höwedes ist nach sechs Jahren nicht mehr Kapitän, sondern Torhüter Ralf Fährmann. Das verkündete der neue Trainer Domenico Tedesco.

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