Der große und der kleine Bruder

Saarbrücken. Ernst und Heinz Traser in den 70ern, später Gerd und Walter Müller - Bruderpaare sind beim 1. FC Saarbrücken nichts Neues. Jetzt steht beim Fußball-Drittligisten mit Sven und Marcel Sökler wieder ein solches Duo unter Vertrag

 Saarbrückens ungleiches Brüderpaar: Neuzugang Marcel (links) und Sven Sökler am Staden an der Saar. Foto: Thomas Wieck

Saarbrückens ungleiches Brüderpaar: Neuzugang Marcel (links) und Sven Sökler am Staden an der Saar. Foto: Thomas Wieck

Saarbrücken. Ernst und Heinz Traser in den 70ern, später Gerd und Walter Müller - Bruderpaare sind beim 1. FC Saarbrücken nichts Neues. Jetzt steht beim Fußball-Drittligisten mit Sven und Marcel Sökler wieder ein solches Duo unter Vertrag. "Wir haben die gleiche Mama, aber unterschiedliche Väter", erklärt Sven, der im vorigen Jahr von Darmstadt 98 zum FCS kam, "aber wir hatten schon immer ein super Verhältnis. Selbst als ich von zuhause ausgezogen bin, haben wir jeden Tag mindestens zwei Mal telefoniert."Das brauchen sie jetzt nicht mehr, denn Marcel ist zu Sven nach Kohlhof (bei Neunkirchen) gezogen. Seither hat der Neuzugang vom Verbandsligisten SGV Freiberg öfter Küchendienst. "Es gab schon Maultaschen oder Putenschnitzel mit Spätzle", erzählt Marcel und Sven wirft ein: "In der Küche hat er mehr drauf als ich." Wer auf dem Sportplatz mehr drauf hat, wird die Zukunft zeigen. "Marcel hat alles, was ein Stürmer braucht", sagt Sven, "er ist schnell, beidfüßig im Abschluss, vor dem Tor eiskalt und er hat den richtigen Körper." Denn während der 27-jährige "große" Bruder Sven nur knapp 1,70 Meter misst, ist der "kleine", 21-jährige Marcel gut 18 Zentimeter größer. "Als Sven früher in der Jugend beim VfB Stuttgart gespielt hat, hat mich unsere Mutter immer mit zum Training genommen. So kam ich auch zum Fußball", erinnert sich Marcel, "früher haben wir auf dem Bolzplatz zusammengespielt, aber im Verein noch nie."

Die ersten Wochen der Vorbereitung bedeuten für den jüngeren der beiden Nagolder eine gewaltige Umstellung. "Das ist schon ein Schlauch. Mindestens zwei Einheiten am Tag und dann die Intensität - in der ersten Woche lag ich jeden Abend um 22 Uhr im Bett." Die Integration in die Mannschaft lief - auch dank Bruder Sven - reibungslos.

Marcel bestreitet die Vorbereitung mit dem Drittliga-Kader, gehört aber eigentlich zum Talentschuppen der U23. "Mein Ziel kann es doch zuerst nur sein, überhaupt in den Kader zu kommen", sagt Marcel bescheiden. Doch da Stürmer Marcel Ziemer an Leistenproblemen laboriert, kämpft der "lange Sökler" plötzlich mit Markus Hayer und Felix Dausend um den Platz im Sturm. In den Testspielen machte er seine Sache schon recht gut. "Natürlich wäre es ein Traum, beim ersten Spiel in Stuttgart dabei zu sein", sagt VfB-Fan Marcel.

"Wir haben eine gute Mannschaft, und die Neuzugänge bringen alle Qualität mit", sagt Sven, "unser Minimalziel ist, besser zu sein als in dieser Saison. Mit Platz zehn haben wir uns weit unter Wert verkauft."

Beide Söklers haben Vertrag bis 2013, könnten sich aber - im Erfolgsfall - vorstellen, länger zu bleiben und die Wohngemeinschaft sogar noch aufzustocken. "Unsere Schwester Madelaine spielt beim TSV Haiterbach auch Fußball", loben die großen Brüder das 18-jährige Nesthäkchen, "die ist zwar in einem schwierigen Alter, aber hat enormes Potenzial." Zwei Brüder und eine Schwester beim FCS - das wäre dann doch etwas ganz Neues.

saarbruecker-zeitung.de/fcs

Hintergrund

Die Fankontaktstelle "Innwurf" ruft in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem 1. FC Saarbrücken die Anhänger der FCS zur farblichen Gestaltung der Auf- und Abgänge im Ludwigsparkstadion auf. Am Freitag, 6. Juli, sollen bei gutem Wetter nun zunächst die Blöcke D und E in "Blau-Schwarz" erstrahlen.

Interessierte Maler können sich für weitere Informationen bei Torsten Hart (Telefon (01 75) 93 81 021) melden oder direkt zum Treffpunkt (13 Uhr) am Marathontor des Ludwigsparks erscheinen. Für Verpflegung ist gesorgt. cor

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