Relegation Der Grantler hat keine Angst

Saarbrücken · 1860-Trainer Bierofka wirkt vor den Aufstiegsspielen gegen den FCS angespannt.

 1860 Münchens Trainer Daniel Bie­rofka machte sich auch beim 7:1-Sieg des FCS beim TSV Steinbach auf der Tribüne Notizen.

1860 Münchens Trainer Daniel Bie­rofka machte sich auch beim 7:1-Sieg des FCS beim TSV Steinbach auf der Tribüne Notizen.

Foto: Andreas Schlichter

„Servus zusammen“, sagt Daniel Bierofka, der Trainer des TSV 1860 München, als er gestern zur Pressekonferenz vor dem ersten Aufstiegsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken in einem Saarbrücker Hotel erscheint. Dann nimmt er Platz mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er beide Partien schon deutlich verloren. Kein Vergleich zu seinem Saarbrücker Kollegen Dirk Lottner, der 90 Minuten zuvor jeden Medienvertreter einzeln per Handschlag freundlich begrüßt hatte.

Es wirkt, als laste der Druck, aufsteigen zu müssen, ganz besonders auf den Münchner Löwen und ihrem Trainer. Doch der widerspricht. „Die Mannschaft hat eine gute Mischung aus Fokussierung und Lockerheit. Wenn ich meine Spieler sehe, dann sehe ich keine Angst in den Augen sondern nur Überzeugung“, sagte Bierofka mit seinem Begräbnisgesicht, „alleine dass wir die Relegation erreicht haben, ist schon eine Riesenleistung der Mannschaft. Und wenn es nicht klappt, dann heißt es: Mund abputzen und nächstes Jahr wieder versuchen.“

Es ist das erste Mal, dass sich Bie­rofka in dieser Woche öffentlich zu Wort meldet. Er und sein Team hatten sich in den letzten Tagen nahezu hermetisch abgeschirmt. Dennoch sickerten verschiedene Informationen über die Aufstellung bereits durch. Dass der starke Marco Hiller im Tor stehen wird, überrascht ohnehin nicht, für die Abwehr sind Phillipp Steinhart, Kapitän Felix Weber, Jan Mauersberger und Eric Weeger vorgesehen. Die Doppelsechs bilden Daniel Wein und der ehemaligen Elversberger Aron Berzel, der sich gestern kurz zu einem Treffen mit einem alten Bekannten aus dem Hotel gestohlen hatte. Hinter dem einzigen Stürmer Sascha Mölders spielen Nico Karger, Markus Ziereis und voraussichtlich Kodjovi Koussou. „Die Erfahrung liegt auf den Schultern von Mauersberger und Mölders, aber auch Berzel hat ja schon Relegation gespielt“, sagt Bierofka, „wir wollen das Spiel gestalten, wollen immer nach vorne. Das liegt in der DNA meiner Mannschaft. Wir werden nicht abwartend spielen. Wir müssen Saarbrücken fordern, denn wenn sie Ruhe haben, haben sie die Qualität, ein Spiel zu bestimmen.“

Keine 13 Minuten, nachdem Bie­rofka die Pressekonferenz betreten hat, verlässt er den Raum wieder – ohne ein einziges Mal dabei gelächelt zu haben. „Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft vorzubereiten“, grantelt das 60-er Urgestein, „auf dem Platz muss sie es dann selber regeln.“

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