Der Glaube hält bis zur 53. Minute

Homburg · In der ersten Halbzeit stemmte sich der FC Homburg mit allem, was er hatte, dem Favoriten entgegen. Doch in der 53. Minute stellte der favorisierte VfB Stuttgart die Weichen auf Sieg. Die Pokalpartie endete 3:0.

 Ein spannender Schlagabtausch in Halbzeit eins: Der Homburger Chadli Amri (rechts) behauptet in dieser Szene des DFB-Pokalspiels gegen den VfB Stuttgart den Ball. Foto: Dietze/dpa

Ein spannender Schlagabtausch in Halbzeit eins: Der Homburger Chadli Amri (rechts) behauptet in dieser Szene des DFB-Pokalspiels gegen den VfB Stuttgart den Ball. Foto: Dietze/dpa

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Die Mannschaft des FC Homburg mühte sich mit dem Gegner auf dem Rasen genauso vergebens wie Stadionsprecher Daniel Schmitz mit den gegnerischen Fans. In der ersten DFB-Pokalrunde unterlag der Fußball-Regionalligist dem Zweitligisten VfB Stuttgart mit 0:3 (0:0). Dass die Grün-Weißen nach 90 Minuten den Platz trotzdem mit erhobenem Haupt verlassen konnten, lag vor allem am ersten Spielabschnitt, als der FCH dem spielerisch klar überlegenen Favoriten mit einer beeindruckenden kämpferischen Leistung entgegentrat.

"Mit der ersten Halbzeit können wir voll zufrieden sein. Ich hoffe, dass wir aus dieser Leistung auch Selbstvertrauen für die Liga ziehen können", sagte Außenbahnläufer Jaron Schäfer. "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben uns gegen einen Top-Zweitligisten sehr gut verkauft", fand auch Vorstands-Chef Herbert Eder. Die Erklärung, warum es in der zweiten Halbzeit nicht mehr klappte, lieferte Schäfer gleich dazu: "In der ersten Halbzeit ging einem noch nicht so schnell die Puste aus. Da konnten wir selbst noch ein paar Nadelstiche setzen." Trainer Jens Kiefer bestätigt die Einschätzung seines Spielers: "In so einem Spiel rennst du 90 Minuten lang dem Ball hinterher. Da ist es normal, dass die Kraft irgendwann nachlässt."

Hätte der FCH einen seiner "Nadelstiche" zum Abschluss gebracht, wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen. Die besten Chancen hatten Kai Hesse, der in der fünften Minute vor dem gegnerischen Tor den Ball nicht sauber traf, und Jure Colak, der nach einem tollen Konter ebenfalls keine Wucht in seinen Abschluss bekam (28.). Aber auch der VfB ließ beste Torgelegenheiten zunächst ungenutzt. In der elften Minute parierte FCH-Schlussmann Niklas Jakusch den Schuss von Simon Terodde. Nach 25 Minuten traf Florian Klein den Innenpfosten. Vier Minuten später klatschte Christian Gentners Schuss an die Querlatte. So ging es torlos in die Pause.

Während die Mannschaft des FC Homburg bis dahin sportlich einen Teilerfolg erzielt hatte, stand Stadionsprecher Schmitz mit seinen permanenten Appellen an die Gästefans, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu unterlassen, über 90 Minuten auf verlorenem Posten. Immer wieder leuchteten Bengalos im VfB-Block, der zudem zeitweise von zahlreichen Rauchbomben eingenebelt wurde. Gegen die Zündler werde durh die Polizei ermittelt, ansonsten blieb die von 10 800 Zuschauern besuchte Partie ohne größere Zwischenfälle, wie der neue FCH-Sicherheitsbeauftragte Bernhard Benz bestätigte.

Nach dem Seitenwechsel steigerte der VfB noch einmal den Druck und kam in der 53. Minute durch Christian Gentner zur 1:0-Führung. "Wir waren nach dem 0:1 ein bisschen geschockt", analysierte Homburgs Sportvorstand Angelo Vaccaro die fünf Minuten, die bis zum nächsten Gegentreffer vergingen. Nach einem Eckball für den FCH spielte Stuttgart einen Musterkonter, den Berkay Özcan mit dem Tor zum 2:0 vollendete. Damit war das Spiel gelaufen. Dass Boris Tashchy in der 87. Minute auf 3:0 für den Favoriten erhöhte, schraubte "das Ergebnis ein bisschen zu hoch", wie Vaccaro befand, fiel aber nicht mehr weiter ins Gewicht. "Es war unsere Pflicht weiterzukommen. Das haben wir getan", sagte Gästetrainer Jos Luhukay.

 Die Erlösung für den VfB: Kapitän Christian Gentner (rechts) trifft zum 1:0. Foto: Dietze/dpa

Die Erlösung für den VfB: Kapitän Christian Gentner (rechts) trifft zum 1:0. Foto: Dietze/dpa

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 Die Fans des VfB Stuttgart zünden bengalische Feuer in ihrem Fanblock. Foto: Dietze/dpa

Die Fans des VfB Stuttgart zünden bengalische Feuer in ihrem Fanblock. Foto: Dietze/dpa

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Aber auch der FCH fühlt sich ein bisschen wie ein Sieger. "Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht", sagte Kiefer, der erstmals auch Neuzugang Randy Edwini-Bonsu brachte: "Wir haben das gebracht, was wir können. Aber Stuttgart hatte am Ende einfach mehr Qualität auf dem Platz." Am kommenden Samstag dürfte der Unterschied nicht so deutlich sein. Dann spielt der FCH um 14 Uhr beim amtierenden Meister der Regionalliga, Waldhof Mannheim.

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