Der Glaube an die eigene Stärke ist da

Saarbrücken · Die A-Junioren des 1. FC Saarbrücken müssen im letzten Spiel in der Bundesliga Süd/Südwest bei VfB Stuttgart antreten. Mit einem Sieg ist der Klassenverbleib durchaus noch erreichbar.

Der Jubel kannte kaum Grenzen, als am 14. Juni 2014 A- und B-Jugend des 1. FC Saarbrücken den Aufstieg in die jeweilige Junioren-Fußball-Bundesliga perfekt machten. "Das war ein richtig geiler Tag", erinnert sich Jens Meyer, Stürmer der U19, "wir konnten uns in diesem Jahr mit den besten Spielern unseres Jahrgangs messen. Das hat richtig viel Spaß gemacht - egal, wie es jetzt ausgeht." Denn während für die U17 der "Traum Bundesliga" mittlerweile zum Alptraum geworden ist - der Abstieg steht quasi seit Monaten fest - kann die U19 am Samstag beim VfB Stuttgart noch den Klassenverbleib schaffen. "Es war unser erklärtes Ziel, in der Liga zu bleiben, damit die Spieler des jüngeren Jahrgangs auch kommende Spielzeit sich in der höchsten Spielklasse weiterentwickeln können", sagt FCS-Trainer Bernd Rohrbacher, "es wäre auch ganz wichtig für die Zukunft der Jugendarbeit des Vereins, sich mit einer Mannschaft einmal über eine Spielzeit hinaus in der Bundesliga halten zu können."

Der FCS war überraschend stark in die Liga gestartet, gehörte unerwartet zeitweise sogar zur Spitzengruppe. "Die Rückrunde lief dann etwas holpriger. Die Gegner haben uns nicht mehr auf die leichte Schulter genommen und genauer beobachtet", erklärt Rohrbacher und verschweigt dabei, dass man sowohl auch unter Verletzungspech und der ein oder anderen unnötigen Sperre zu leiden hatte: "Ich habe immer gesagt, man wird mehr als 30 Punkte brauchen, um in der Klasse zu bleiben. Da können wir am Samstag aus eigener Kraft schaffen." Mit einem Sieg beim bereits sorgenfreien VfB käme der FCS auf 31 Zähler, muss aber darauf hoffen, dass der 1. FC Kaiserslautern (30 Punkte) bei Eintracht Frankfurt oder 1860 München (29) beim SC Freiburg Federn lassen.

Trainer Rohrbacher hat für Samstag jegliche Handy-Aktivität rund um seine Bank verboten. Die Konzentration soll alleine auf dem liegen, was man selbst beeinflussen kann. "Wir müssen zuerst unsere Aufgabe erfüllen. Erst danach dürfen wir auf die anderen Plätze schauen", sagt Meyer, der mit seinem 1:0-Siegtreffer gegen den 1. FC Nürnberg vergangenen Sonntag seine Mannschaft erst im Rennen gehalten hat, "beim 5:1 im Hinspiel hatten wir einen Sahnetag, aber es zeigt, dass wir Stuttgart schlagen können. Wir sind zwar fußballerisch nicht immer auf der Höhe, aber wir reißen uns immer den Hintern auf. Darauf wird es ankommen."

Im Mittelpunkt der Trainingswoche stand vor allem die Regeneration und die Behandlung kleinerer Wehwehchen. Jordan Steiner plagt sich mit Knieproblemen, Kapitän André Dalphin klagt über muskuläre Probleme im Wadenbereich. Die medizinische Abteilung arbeitet mit Hochdruck daran, dass Trainer Rohrbacher in seinem vorerst letzten Bundesliga-Spiel - er nimmt nach der Runde aus persönlichen Gründen eine Auszeit vom Fußball - die bestmögliche Mannschaft aufs Feld schicken kann. Sollte sich der Traum vom Klassenverbleib für den FCS erfüllen, dann hat zumindest Jens Meyer eine lange, schlaflose Zeit eingeplant: "Dann sind wir drei Tage wach und feiern."

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