Der gejagte Torjäger

Köln. Mit dem besten Lukas Podolski aller Zeiten zur besten Hinrunde seit mehr als zehn Jahren: Der 1. FC Köln kann mit einem Sieg im Nachholspiel heute (20.30 Uhr/Sky) gegen den FSV Mainz 05 bis auf Platz sieben der Fußball-Bundesliga vorrücken. Die ursprünglich für den 19. November angesetzte Begegnung war wegen des Selbstmordversuchs von Schiedsrichter Babak Rafati abgesagt worden

Köln. Mit dem besten Lukas Podolski aller Zeiten zur besten Hinrunde seit mehr als zehn Jahren: Der 1. FC Köln kann mit einem Sieg im Nachholspiel heute (20.30 Uhr/Sky) gegen den FSV Mainz 05 bis auf Platz sieben der Fußball-Bundesliga vorrücken. Die ursprünglich für den 19. November angesetzte Begegnung war wegen des Selbstmordversuchs von Schiedsrichter Babak Rafati abgesagt worden. "Wir wollen gegen Mainz nachlegen", sagte der beim 4:0 gegen den SC Freiburg überragende Podolski. Voraussetzung dafür ist eine erneute Galavorstellung des heiß umworbenen "Prinzen".Auf dem grünen Rasen spielt Podolski mit seinen Gegenspielern Katz und Maus, ist torgefährlich (13 Treffer, fünf Vorlagen) und auch ohne Kapitänsbinde der Führungsspieler, der alle mitreißt. Was Trainer Ståle Solbakken immer noch als Erfolg des Systems verkauft, ist seit Wochen eine Ein-Mann-Show des 95-maligen Nationalspielers. Immerhin nimmt der Norweger die Situation mit Humor: "Ich habe keine neuen Podolski-Nachrichten. Ich weiß nicht, welcher Verein sich heute gemeldet hat", sagte Solbakken. Abseits des Platzes nimmt sich Podolski seine Kritiker zur Brust, wie zuletzt Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. Der hatte bei Sky gesagt, Borussia Dortmund habe an einer Verpflichtung des Kölners kein Interesse, weil er seine Leistung nicht oft genug abrufe - und dies "für alle paar Wochen" zu teuer sei. Podolski konterte: "Das sind ja reizende Aussagen von Herrn Klopp. Vielleicht ist er etwas traurig, weil ich ihm schon zwei Mal abgesagt habe."

Auch FC-Sportdirektor Volker Finke gerät nicht nur wegen der Charm-Offensive der Schalker immer mehr unter Druck im Vertragspoker mit seinem wichtigsten und teuersten Spieler. "Dann muss ich eben in der 2. Mannschaft spielen oder setze mich auf die Tribüne" kommentierte Podolski Finkes Aussage, nicht ohne Vertragsverlängerung mit "Prinz Poldi" in die kommende Saison gehen zu wollen. Die Mannschaft lässt sich von dem Theater um ihren Star nicht beeindrucken. Sie profitiert von Podolskis Leistung und hat mit den bisher geholten 20 Punkten die beste Hinrunde seit elf Jahren gespielt. "Wir haben die große Chance, Siebter zu werden. Das sollte Ansporn genug sein. Wir hoffen, dass wir mal weniger Wundertüte werden. 23 Punkte wären für Kölner Verhältnisse eine Super-Hinrunde", sagte Torhüter Michael Rensing. Solbakken warnt vor Mainz: "Die Mannschaft ist schwer zu analysieren, sie wechselt oft die Taktik. In den letzten Spielen haben sie ihre beste Phase in dieser Saison gehabt." sid "Vielleicht ist er etwas traurig, weil ich ihm schon zwei Mal abgesagt habe."

Lukas Podolski über die Kritik

von Jürgen Klopp

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