Der ganz normale Wahnsinn

Bachem. Nach langem Bangen haben es die Fußballer der FSG Bous geschafft. Dank eines erzitterten 2:2-Unentschieden bei den Sportfreunden Bachem-Rimlingen und der zeitgleichen 1:2-Niederlage von Verfolger FV Siersburg sicherte sich das Team von Trainer Dirk Andres am 33. Spieltag die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga Südwest

 In Bous fliegt der Trainer: Dirk Andres muss aber nicht die Koffer packen, er wird von seinen Spielern auf Händen getragen. Andres hat den Ex-Bezirksligisten zum Überflieger in der Landesliga gemacht.

In Bous fliegt der Trainer: Dirk Andres muss aber nicht die Koffer packen, er wird von seinen Spielern auf Händen getragen. Andres hat den Ex-Bezirksligisten zum Überflieger in der Landesliga gemacht.

Bachem. Nach langem Bangen haben es die Fußballer der FSG Bous geschafft. Dank eines erzitterten 2:2-Unentschieden bei den Sportfreunden Bachem-Rimlingen und der zeitgleichen 1:2-Niederlage von Verfolger FV Siersburg sicherte sich das Team von Trainer Dirk Andres am 33. Spieltag die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga Südwest. Als entscheidender Spieler auf dem Weg zum vorzeitigen Titelgewinn entpuppte sich am vergangenen Sonntag letztlich einer, der zuletzt tatenlos mit ansehen musste, wie die Kollegen einen sicheren Vorsprung in der Tabelle noch zu verspielen drohten: Torwart Hendrik Müller. Der hatte die vergangenen fünf Partien verletzt gefehlt, in Bachem zeigte Müller aber zehn Minuten vor dem Ende, wie wichtig er für seine Mannschaft ist. Die Gastgeber waren durch Jeffrey Mike gerade zum 2:2 (75.) gekommen, als der Bouser Torhüter seine Elf mit einem gehaltenen Elfmeter vor dem "Supergau" bewahrte.Weil Müller den Braten roch und in jene rechte Ecke sprang, in die Daniel Brust zuvor schon beim Handelfmeter zum 1:2-Anschlusstreffer geschossen hatte. Danach musste bei einem Freistoß von Christian Kölsch auch noch der Pfosten für Bous rettend eingreifen, doch das war alles nur Teil dessen, was Andres hinterher unter der Rubrik "Wahnsinn" zusammenfasste. "Endlich hatten wir mal das nötige Glück auf unserer Seite. Gott sei Dank haben meine Freunde aus Karlsbrunn Wort gehalten", strahlte der FSG-Trainer. "Als der Elfmeter gepfiffen wurde, dachte ich nur: Das darf doch nicht wahr sein", verriet Andres. "Zum Glück hat ihn Hendrik Müller weltklasse gehalten."

Damit verhinderte die Bouser Nummer eins, dass der Zwei-Tore-Vorsprung, den Sven Andres und Christopher Daub kurz nach der Pause herausgeschossen hatten, in nur 15 Minuten komplett verspielt wurde.

Dennoch wusste unmittelbar nach Schlusspfiff niemand, ob er sich über den Punkt freuen oder ärgern soll. Erst als das Ergebnis aus Siersburg durchsickerte, kannte der Jubel auf FSG-Seite keine Grenzen mehr. "Eine riesige Last ist von uns allen abgefallen. Ich bin einfach überglücklich und freue mich riesig für die Mannschaft und den gesamten Verein", jubelte Andres. Der dann auch einen Blick in sein Innerstes gewährte. "Für mich persönlich ist das die Krönung meiner sechs Jahre als Trainer bei der FSG. Ich habe Bous übernommen, als der Club am Boden lag. Was wir nun alle gemeinsam erreicht haben, macht mich einfach nur stolz", schwärmte Andres und blieb dabei von einem Bierattentat seiner Spieler nicht verschont. Es dürfte nicht das Letzte an diesem Abend gewesen sein. Denn für Bous ist es der erste Aufstieg in die Verbandsliga und der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

Am kommenden Freitag wird Bous den Titel mit den Fans zusammen feiern. Die Partie gegen Hühnerfeld wurde vorverlegt, Anstoß ist um 19 Uhr. "Ich habe Bous übernommen, als der Club am Boden lag. Was wir gemeinsam erreicht haben, macht mich stolz."

FSG-Trainer

 Lach- und Sachgeschichten: Thorsten Hümbert, Kersten Heigl und Thomas Feld (von links) feiern den Titelgewinn. Fotos: Joachim Busche

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Dirk Andres

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